Seite 35 - Biblische Heiligung (1973)

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Kapitel 5: Daniel in der Löwengrube
Als Darius den Thron zu Babel bestiegen hatte, begann er sofort
mit der Umbildung der Regierung. Er setzte über das ganze Reich
hundertzwanzig Landvögte. „Über sie setzte er drei Fürsten, von
denen einer Daniel war ... Daniel aber übertraf alle Fürsten und
Statthalter, denn es war ein überragender Geist in ihm. Darum dachte
der König daran, ihn über das ganze Königreich zu setzen.“
Daniel
6,3.4
. Die Ehre, die Daniel zuteil geworden war, erregte jedoch die
Eifersucht der leitenden Männer des Reiches. „Aber sie konnten
keinen Grund zur Anklage und kein Vergehen finden; denn er war
treu, so daß man keine Schuld und kein Vergehen bei ihm finden
konnte.“
Daniel 6,5
.
Welch eine Lehre wird hiermit allen Christen gegeben! Tag für
Tag waren die lauernden Augen der Eifersucht auf Daniel gerichtet,
und was sie sahen, das wurde noch gehässig gedeutet; trotzdem
konnten seine Feinde kein Wort und keine Handlung in seinem
Leben finden, die auch nur den Schein von Schuld gehabt hätten. Und
doch erhob Daniel keinen Anspruch, ein Heiliger zu sein, sondern
er tat das, was unendlich besser war: er führte ein getreues und Gott
geweihtes Leben.
Je makelloser das Verhalten Daniels war, desto mehr steigerte
sich der Haß seiner Feinde gegen ihn. „Da sprachen die Männer: Wir
werden keinen Grund zur Anklage gegen Daniel finden, es sei denn
wegen seiner Gottesverehrung.“
Daniel 6,6
. Das war das einzige,
dessen er angeschuldigt werden konnte.
Ein teuflischer Plan
Nun wurde ein Plan zu seinem Untergang entworfen. Daniels
Feinde versammelten sich im Palast und überredeten den König,
ein Gesetz zu erlassen, daß während eines Zeitraumes von dreißig
Tagen niemand im ganzen Reich etwas von einem Gott oder einem
Menschen außer von König Darius erbitte. Wer gegen dieses Gebot
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