Seite 41 - Biblische Heiligung (1973)

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Das Gebet Daniels
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„Ich, Daniel, sah dies Gesicht allein, und die Männer, die bei
mir waren, sahen‘s nicht; doch fiel ein großer Schrecken auf sie, so
daß sie flohen und sich verkrochen ... Es blieb aber keine Kraft in
mir; jede Farbe wich aus meinem Antlitz, und ich hatte keine Kraft
mehr.“
Daniel 10,7.8
. Alle, die wahrhaft geheiligt sind, werden eine
ähnliche Erfahrung machen. Je klarer ihnen die Größe, Herrlichkeit
und Vollkommenheit Christi wird, desto lebendiger erkennen sie ihre
eigene Schwäche und Unvollkommenheit. Sie neigen nicht dazu,
ihren Charakter für sündlos zu halten. Was ihnen bisher recht und
lieblich zu sein schien, sehen sie im Gegensatz zur Reinheit und
Herrlichkeit Christi für unwürdig und vergänglich an. Nur Menschen,
die fern von Gott sind und eine unklare Vorstellung von Christus
haben, sagen: „Ich bin sündlos; ich bin geheiligt.“
[32]
Gabriel erschien dem Propheten und redete ihn folgendermaßen
an: „Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die Worte, die ich mit
dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und
als er dies mit mir redete, richtete ich mich zitternd auf. Und er
sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage
an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich
zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich
wollte kommen um deiner Worte willen.“
Daniel 10,11.12
.
Vom König des Himmels geehrt
Welch große Ehre wurde Daniel von dem himmlischen Herrn
erwiesen! Gott tröstete seinen zitternden Diener und versicherte
ihm, daß sein Gebet im Himmel erhört worden war. Ausgelöst von
Daniels innigem Flehen war der Engel Gabriel gesandt worden,
um das Herz des persischen Königs zu bewegen. Drei Wochen
lang, während Daniel fastete und betete, widersetzte sich das Herz
des Königs dem Einfluß des Geistes Gottes. Doch dann wurde der
Fürst des Himmels, der Erzengel Michael, gesandt, um das Herz des
unbeugsamen Königs umzuwenden, damit er — als Erhörung von
Daniels Gebet — entschlossen handele.
„Als er das alles mit mir redete, neigte ich mein Angesicht zur
Erde und schwieg still. Und siehe, einer, der einem Menschen gleich
war, rührte meine Lippen an ... und stärkte mich und sprach: Fürchte
dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei