Seite 73 - Biblische Heiligung (1973)

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Des Christen Gnadengabe
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Leben anerziehen. Das tägliche Gebet ist zum Wachstum in der
Gnade und überhaupt zum geistlichen Leben ebenso notwendig wie
die Nahrung zum körperlichen Gedeihen. Wir sollten uns angewöh-
nen, unsere Gedanken oft im Gebet zu Gott zu erheben. Wenn sie
umherschweifen, müssen wir sie zurückrufen. Sobald uns das durch
beständige Übung zur Gewohnheit geworden ist, wird es uns leicht-
fallen. Wir können uns ja keinen Augenblick von Christus trennen,
ohne unsere Sicherheit zu gefährden. Wir können erreichen, daß er
uns bei jedem Schritt gegenwärtig ist, doch nur dann, wenn wir die
Bedingungen beachten, die er selbst festgelegt hat.
Der Glaube muß zum Hauptinhalt unseres Lebens werden, alles
andere muß ihm untergeordnet sein. Im christlichen Kampf müssen
sämtliche Kräfte der Seele, des Körpers und des Geistes eingesetzt
werden. Um Stärke und Gnade zu empfangen, müssen wir auf Chri-
stus schauen; und der Sieg wird ebenso gewiß unser sein, wie Jesus
für uns gestorben ist.
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Der Wert der Seele
Wir müssen näher zum Kreuze Christi kommen. Reue am Fuße
des Kreuzes ist die erste Lehre des Friedens, die wir zu lernen haben.
Die Liebe Jesu — wer kann sie begreifen? Sie ist unendlich mit-
fühlender und selbstloser als die Liebe einer Mutter! Wenn wir den
Wert einer menschlichen Seele kennenlernen wollen, dann müssen
wir in lebendigem Glauben zum Kreuz aufschauen und mit jenem
Studium beginnen, das in der Ewigkeit die Wissenschaft und der
Gesang der Erlösten sein wird. Der Wert unserer Zeit und unserer
Befähigung kann nur an der Größe des Lösegeldes ermessen werden,
das für unsere Erlösung bezahlt worden ist. Welche Undankbarkeit
Gott gegenüber bekunden wir doch, wenn wir ihm unsere Liebe und
unseren Dienst versagen und ihn dadurch dessen berauben, was ihm
gehört. Ist es zuviel verlangt, daß wir uns dem hingeben, der für uns
alles geopfert hat? Können wir da noch die Freundschaft der Welt
den unvergänglichen Ehren vorziehen, die Christus uns anbietet?
„Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Throne
zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem
Vater auf seinen Thron.“
Offenbarung 3,21
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