Seite 11 - Das Gebet (2010)

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Kapitel 1: Gott lädt uns zum Beten ein
Das Vorrecht, mit unserem Schöpfer zu reden
— Es ist wun-
derbar, dass wir wirkungsvoll beten können, dass unwürdige, irren-
de Sterbliche die Vollmacht besitzen, ihre Bitten Gott vorzulegen.
Könnte sich der Mensch eine größere Macht wünschen, als mit dem
ewigen Gott verbunden zu sein? Schwach und sündig, wie er ist, hat
er das Vorrecht, mit seinem Schöpfer zu reden! Wir können Worte
aussprechen, die den Thron des Herrschers des Weltalls erreichen,
dürfen mit Jesus verkehren, während wir unserer Wege gehen, und
er sagt: Ich bin an deiner rechten Seite.
In unserem Herzen können wir mit Gott verkehren, in Jesu Ge-
meinschaft dürfen wir wandeln. Während unserer täglichen Arbeit
können wir — jedem menschlichen Ohr unhörbar — die Wünsche
unseres Herzens nennen; davon aber wird kein Wort im Schweigen
verhallen oder verlorengehen. Nichts kann das Verlangen der Seele
ersticken. Es erhebt sich über das Getöse der Straßen, über den Lärm
der Maschinen. Es ist Gott, zu dem wir reden, und unser Gebet wird
gehört.
Betet also! „Bittet, so wird euch gegeben“, versprach uns Je-
sus.
Matthäus 7,7
. Bittet um Demut, Weisheit, Mut und wachsenden
Glauben. Jedes aufrichtige Gebet wird beantwortet, vielleicht nicht
in der gewünschten Weise oder zu der erwarteten Zeit, aber die
Erhörung kommt in der Weise und zu der Zeit, wie es am besten dei-
nen Bedürfnissen entspricht. Die Gebete, die du in der Einsamkeit,
in Abgespanntheit oder in Anfechtungen darbringst, erhört Gott —
nicht immer deiner Erwartung gemäß, aber stets zu deinem Besten.
Diener des Evangeliums 229f
.
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Beten bringt uns in Vertrautheit mit Gott
—Wir kommen zu
Gott auf seine besondere Einladung hin, und er wartet darauf, uns
in seinem Audienzsaal willkommen zu heißen. Die ersten Jünger
Christi wollten mehr als ein kurzes Gespräch mit ihm auf dem Weg
und fragten daher: „‚Wo wohnst du, Rabbi¿ ... ‚Kommt, dann wer-
det ihr es sehen¡, antwortete er. Sie gingen mit ihm, sahen, wo er
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