Seite 110 - Das Gebet (2010)

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Kapitel 16: Die Körperhaltung beim Beten
Das Gebet im Knien verstärkt die Ehrfurcht vor Gott
Sowohl öffentlich als auch in der privaten Andacht ist es unser
Vorrecht, unsere Knie vor dem Herrn zu beugen, wenn wir ihm
unsere Gebete darbringen. Jesus, unser Vorbild, „kniete nieder und
betete“.
Lukas 22,41
. Von seinen Jüngern wird berichtet, dass auch
sie beim Beten niederknieten. (Siehe
Apostelgeschichte 9,40
;
20,36
;
Apostelgeschichte 21,5
). Paulus schrieb: „Deshalb beuge ich meine
Knie vor dem Vater ...“
Epheser 3,14
. Als Esra vor Gott die Sünden
Israels bekannte, kniete er.
Esra 9,5
. Daniel „fiel dreimal am Tag auf
seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott“.
Daniel 6,11b
.
Wahre Ehrfurcht vor Gott wird uns durch das Bewusstsein sei-
ner unermesslichen Größe und die Erkenntnis seiner Gegenwart
eingeflößt. Ein jedes Herz sollte einen tiefen Eindruck von diesem
Empfinden des Unsichtbaren haben. Die Zeit und der Ort des Ge-
bets sind heilig, weil Gott gegenwärtig ist, und durch die Ehrfurcht
bekundende Haltung wird das Gefühl noch verstärkt. „Heilig und
hehr ist sein Name“ (
Psalm 111,9
), erklärte der Psalmist. Die Engel
verhüllen ihre Angesichter, wenn sie den Namen Gottes ausspre-
chen. Mit welcher Ehrfurcht sollten wir ihn dann auf unsere Lippen
nehmen, die wir gefallene und sündige Geschöpfe sind!
Es würde für Alt und Jung gut sein, über jene Bibeltexte nachzu-
denken, die uns zeigen, wie der durch Gottes besondere Gegenwart
gekennzeichnete Ort betrachtet werden soll. „Zieh deine Schuhe
von deinen Füßen“, befahl Gott Mose beim brennenden Dornbusch,
„denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land“.
2.Mose 3,5
. Nach-
dem Jakob das Gesicht von der Himmelsleiter gehabt hatte, rief er
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aus: „Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht
... Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des
Himmels.“
1.Mose 28,16.17
;
Diener des Evangeliums 158f
.
Wofür unsere Körperteile gedacht sind
— Du hast deinen
Verstand bekommen, damit du verstehen kannst, wie du vorgehen
sollst. Du hast deine Augen bekommen, damit du die von Gott
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