Seite 129 - Das Gebet (2010)

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Kapitel 19: Göttliche Führung durch Gebet
Vertraut euch Gott an, und er wird euch führen
— Wer sich
Gott ganz anvertraut hat und in seinem Dienst steht, braucht sich
keine ängstlichen Sorgen um den kommenden Tag zu machen. Unser
Herr kennt das Ende von Anfang an. Er weiß bereits, was die Zukunft
bringen wird, die für uns noch ungewiss ist.
Wenn wir die Regelung unserer Angelegenheiten selbst in die
Hand nehmen und uns auf unser eigenes Wissen und Können ver-
lassen, muten wir uns damit mehr zu, als Gott von uns erwartet,
und versuchen, es ohne seine Hilfe zu schaffen. Wir übernehmen
dann eine Verantwortung, die eigentlich ihm zufällt, und setzen uns
damit an seine Stelle. Dann kommen Ängste und Sorgen auf, und
wir erwarten Gefahren und Verluste — und sie werden tatsächlich
kommen.
Wenn wir wirklich darauf vertrauen, dass Gott uns liebt und nur
unser Bestes will, werden wir uns um die Zukunft keine Sorgen mehr
machen. Wir werden ihm vertrauen, wie ein Kind seinen fürsorg-
lichen Eltern vertraut. Unsere Besorgnis und quälende Gedanken
werden verschwinden, weil wir unseren Willen ihm unterstellt haben.
Das bessere Leben 102f
.
Viele sind nicht imstande, konkrete Pläne für die Zukunft zu
machen. Ihr Leben schwebt im Ungewissen. Sie können die Konse-
quenzen bestimmter Geschehnisse noch nicht einschätzen, und dies
erfüllt sie oft mit Angst und Ruhelosigkeit.
Erinnern wir uns doch daran, dass das Leben von Gotteskindern
in dieser Welt ein Pilgerleben ist. Wir besitzen nicht die Weisheit,
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unser eigenes Leben richtig zu planen. Es steht uns nicht zu, unsere
Zukunft zu gestalten. „Durch den Glauben wurde Abraham gehor-
sam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte;
und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.“
Hebräer 11,8
.
Christus schmiedete in seinem irdischen Leben keine Pläne von
sich aus. Er akzeptierte stattdessen Gottes Pläne für ihn, und sein
Vater entfaltete Tag für Tag seine Pläne. So sollten auch wir uns
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