Seite 140 - Die Engel (1997)

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Kapitel 14: Engel bei Jesu Taufe und bei der
Versuchung in der Wüste
Jesu Taufe
Als Jesus dann vor ihm stand, wußte Johannes: Das ist der Gott-
gesandte! Noch nie war er einem Menschen begegnet, der so viel
Würde und Reinheit ausstrahlte. Deshalb scheute er sich zunächst,
Jesus zu taufen. Wie sollte er, der Sünder, die Taufe an dem Sündlo-
sen vollziehen? Wie kam Jesus dazu, sich einer Handlung zu unter-
ziehen, die als Sinnbild dafür galt, daß Sünde abgewaschen werden
mußte? Von daher läßt sich verstehen, daß Johannes ausrief: „Ich
müßte von dir getauft werden, und du kommst zu mir?“
Matthäus
3,14 (GN)
. Jesus ließ diesen Einwand nicht gelten, sondern sagte:
„Sträub dich nicht: Das ist es, was wir jetzt zu tun haben, damit
alles geschieht, was Gott verlangt.“
Matthäus 3,15 (GN)
. Johannes
fügte sich und taufte ihn. Als Jesus aus dem Fluß stieg, „öffnete sich
der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich
herabkommen.“ Und eine Stimme aus dem Himmel sagte: „Dies ist
mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt.“
Matthäus
3,16.17 (GN)
.
Jesus von Nazareth 69.70
.
Die himmlischen Engel nahmen großen Anteil an der Taufe Jesu,
und wären den umstehenden Zuschauern die Augen geöffnet worden,
hätten sie mit Staunen das himmlische Heer gesehen, von dem der
Sohn Gottes umgeben war, als er am Ufer des Jordans niederkniete.
The Youth‘s Instructor, 23. Juni 1892
.
[150]
Nach der Taufe beugte sich Jesus am Flußufer im Gebet vor
seinem himmlischen Vater, denn er wußte, daß für ihn nun ein Le-
bensabschnitt voller Widerstand und Gefahren begann. Wohl war
er der „Fürst des Friedens“, doch die meisten würden sein Kom-
men eher als Kampfansage empfinden. Das Reich, das er aufrichten
wollte, war ganz das Gegenteil von dem, was die Israeliten sich
wünschten. Als Feind des jüdischen Glaubens, als Gesetzesüber-
treter und sogar als Handlanger Satans würde man ihn bezeichnen.
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