Seite 152 - Die Engel (1997)

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Die Engel
Der Besessene in der Synagoge von Kapernaum
Jesus sprach in der Schule vom Reich Gottes, zu dessen Aufrich-
tung er gekommen war, und von seiner Aufgabe, die Gefangenen
Satans zu befreien. Seine Rede wurde durch laute Rufe unterbro-
chen. Ein Wahnsinniger drängte sich durch die Menge und schrie:
„Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Du
bist gekommen, uns zu verderben. Ich weiß wer du bist: der Heilige
Gottes.“
Markus 1,24
.
Alles geriet in Aufregung und Bestürzung. Die Aufmerksamkeit
der Zuhörer wurde von der Rede Christi abgelenkt, und seine Worte
blieben unbeachtet. Zu diesem Zweck hatte Satan sein Opfer hier-
hergeführt. Aber Jesus bedrohte den unsauberen Geist und sprach:
„Verstumme und fahre aus von ihm! Und der Teufel warf ihn mitten
unter sie und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden.“
Lukas
4,35
.
Der Verstand dieses Unglücklichen war von Satan verfinstert
worden, aber in des Heilandes Gegenwart hatte ein Lichtstrahl das
Dunkel durchbrochen. In dem Kranken erwachte das Verlangen, von
der Herrschaft Satans freizukommen; doch der Teufel widerstand
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der göttlichen Macht. Als der Unglückliche versuchte, Jesus um
Hilfe zu bitten, legte der Böse ihm jene üblen Worte in den Mund,
und er schrie vor Angst und Furcht. Er begriff ganz gut, daß er sich
in der Gegenwart dessen befand, der ihn befreien konnte. Als er aber
versuchte, in den Bereich der göttlichen Hand zu kommen, hielt der
Wille eines anderen ihn zurück, und die Worte eines anderen wurden
von ihm ausgesprochen. Ein schrecklicher Kampf tobte zwischen
der Macht Satans und seinem Verlangen nach Freiheit.
Das Leben
Jesu 239.240
.
Er, der den Erzfeind in der Wüste besiegt hatte, befreite jetzt
diesen bedauernswerten Gefangenen Satans aus dessen Umklam-
merung. Jesus wußte genau, daß dieser Geist der gleiche war wie
jener, der ihn in der Wüste versuchte, wenn er jetzt auch eine andere
Erscheinung angenommen hatte.
The Spirit of Prophecy II, 180
.
Der Teufel wandte alle Kräfte an, sein Opfer in der Gewalt zu be-
halten; denn jetzt zu verlieren, hieße Jesus einen Sieg zu überlassen.
Es schien, als ob der Unglückliche im Kampf mit dem bösen Feind,
der ihm seine kostbaren Kräfte geraubt hatte, sein Leben verlieren