Seite 77 - Die Engel (1997)

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Kapitel 8: Die Engel in der Zeit des Auszugs aus
Ägypten
Die Geburt Moses
Aber die Zeit verging, und der mächtige Mann, dem Ägypten
so viel verdankte, und seine Zeitgenossen, die den Segen seines
Wirkens erlebt hatten, sanken ins Grab. Und dann „kam ein neuer
König auf in Ägypten, der wußte nichts von Joseph“.
2.Mose 1,8
...
So sprach er zu seinem Volk: „Siehe, das Volk Israel ist größer und
stärker als wir ...“
2.Mose 1,9
. Sie wandten sich mit dem Befehl an
jene Frauen, die von ihrer Tätigkeit her am besten zur Ausführung
geeignet schienen, die Knaben der Hebräer bei der Geburt zu töten,
die Hebammen. Satan selbst war der Urheber dieses Planes. Er
wußte, daß unter den Israeliten ein Befreier aufstehen sollte. Indem
er den König dahin brachte, ihre Kinder zu töten, hoffte er Gottes
Absichten zu durchkreuzen ...
Während dieser Erlaß noch voll in Kraft war, wurde Amram
und Jochebed, frommen Israeliten aus dem Stamme Levi, ein Sohn
geboren ... Drei Monate gelang es der Mutter, das Kind zu verbergen.
Dann erkannte sie, daß sie es nicht länger sicher verwahren konnte.
Sie flocht ein Kästchen aus Binsen und machte es mit Schlamm
und Pech wasserdicht. Dahinein legte sie den Säugling und setzte
das Kästchen in das Schilf am Flußrand. Sie wagte nicht, selbst zur
Bewachung dort zu bleiben, um nicht des Kindes und ihr eigenes Le-
ben zu gefährden. Aber seine Schwester Mirjam hielt sich scheinbar
unbekümmert in der Nähe auf und beobachtete ängstlich, was mit
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dem kleinen Bruder geschehen würde. Auch noch andere Wächter
waren da. Im ernsten Gebet hatte die Mutter ihr Kind der Obhut
Gottes anvertraut. Nun schwebten Engel unsichtbar über seiner be-
scheidenen Ruhestatt. Sie führten Pharaos Tochter gerade dorthin.
Das Körbchen erregte ihre Neugier, und als sie das hübsche Kind
darin sah, war ihr die Sache auf den ersten Blick klar. Die Tränen
des Kindes erweckten ihr Mitleid. Voller Mitgefühl dachte sie an die
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