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Was ist das Heiligtum?
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Gebot des Artaxerxes (oder Arthahsastha), das die Wiederherstel-
lung und den Aufbau von Jerusalem befahl, in Kraft trat: im Herbst
des Jahres 457 v. Chr. Dies als Ausgangspunkt annehmend, ergab
sich in der Auslegung jener Periode eine vollkommene Übereinstim-
mung mit allen in
Daniel 9,25-27
vor Augen geführten Ereignissen.
Neunundsechzig Wochen, die ersten vierhundertdreiundachtzig von
den zweitausenddreihundert Jahren, sollten sich bis auf Christus,
den Gesalbten, erstrecken. Christi Taufe und die Salbung mit dem
Heiligen Geist im Jahre 27 n. Chr. erfüllten diese Angaben genau.
In der Mitte der siebzigsten Woche sollte der Gesalbte ausgerottet
werden. Dreieinhalb Jahre nach seiner Taufe, im Frühling des Jahres
31 n. Chr., wurde Christus gekreuzigt. Die siebzig Wochen oder
vierhundertneunzig Jahre sollten insbesondere den Juden gehören.
Am Schluß jenes Zeitraumes besiegelte diese Nation die Verwerfung
Christi durch die Verfolgung seiner Jünger, und die Apostel wandten
sich im Jahre 34 n. Chr. zu den Heiden. Nachdem vierhundertneun-
zig Jahre von den zweitausenddreihundert verstrichen waren, blieben
noch achtzehnhundertzehn Jahre übrig. Vom Jahre 34 n. Chr. er-
strecken sich achtzehnhundertzehn Jahre bis ins Jahr 1844. „Dann“,
sagte der Engel, „wird das Heiligtum wieder geweiht werden.“ Alle
vorhergehenden Angaben der Weissagung waren unverkennbar zur
bestimmten Zeit erfüllt worden.
Alles war bei dieser Berechnung klar und zutreffend, nur ließ sich
nicht erkennen, daß irgendein Ereignis, das der Weihe des Tempels
entspräche, im Jahre 1844 stattgefunden habe. Wollte man verneinen,
daß die Tage zu jener Zeit endeten, so hieße das Verwirrung in die
ganze Sache bringen und Grundsätze umstoßen, die durch untrüg-
liche Erfüllungszeichen der Weissagung ihre Bestätigung erhalten
hatten.
Aber Gott war in der großen Adventbewegung der Leiter seines
Volkes gewesen; seine Macht und Herrlichkeit hatten das Werk be-
gleitet, und er wollte es nicht in Finsternis und Enttäuschung enden
lassen, damit man es nicht beschuldigen könne, eine falsche und
schwärmerische Bewegung gewesen zu sein. Er konnte sein Wort
nicht im Lichte des Zweifels und der Ungewißheit erscheinen lassen.
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Wenn auch viele ihre frühere Berechnung der prophetischen Zeit-
angaben fahren ließen und die Richtigkeit der darauf gegründeten
Bewegung verneinten, so waren andere doch nicht willens, Glauben-