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Ein Werk der Erneuerung
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gehorchen oder lassen‘s“.
Hesekiel 3,7
;
Hesekiel 2,7
. An den Diener
Gottes heute ergeht der Auftrag: „Rufe getrost, schone nicht, erhebe
deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr
Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden.“
Jesaja 58,1
.
Soweit die Gelegenheiten reichen, steht jeder, der das Licht der
Wahrheit erhalten hat, unter der gleichen ernsten und furchtbaren
Verantwortung wie der Prophet Israels, dem das Wort des Herrn galt:
„Du Menschenkind, ich habe dich zu einem Wächter gesetzt über
das Haus Israel, wenn du etwas aus meinem Munde hörst, daß du
sie von meinetwegen warnen sollst. Wenn ich nun zu dem Gottlosen
sage: Du Gottloser mußt des Todes sterben! und du sagst ihm solches
nicht, daß sich der Gottlose warnen lasse vor seinem Wesen, so wird
wohl der Gottlose um seines gottlosen Wesens willen sterben; aber
sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Warnest du aber den
Gottlosen vor seinem Wesen, daß er sich davon bekehre, und er will
sich nicht von seinem Wesen bekehren, so wird er um seiner Sünde
willen sterben, und du hast deine Seele errettet.“
Hesekiel 33,7-9
.
Was die Annahme und Verbreitung der Wahrheit am meisten hin-
dert, ist die Tatsache, daß sie Unannehmlichkeiten und Vorwürfe mit
sich bringt. Dies ist das einzige Argument, das ihre Verteidiger nie
zu widerlegen vermochten. Das aber kann die wahren Nachfolger
Christi nicht abschrecken. Sie warten nicht darauf, bis die Wahrheit
volkstümlich ist. Von ihrer Pflicht überzeugt, nehmen sie mit Vor-
bedacht das Kreuz an und sind mit dem Apostel Paulus überzeugt,
daß „unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige
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und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit“ (
2.Korinther 4,17
), und
halten gleich den Alten „die Schmach Christi für größern Reichtum
denn die Schätze Ägyptens“.
Hebräer 11,26
.
Nur solche, die von Herzen der Welt dienen, werden, was auch
immer ihr Bekenntnis sein mag, in religiösen Dingen mehr aus Welt-
klugheit als nach echten Grundsätzen handeln. Wir sollten das Rech-
te wählen, weil es das Rechte ist, und die Folgen Gott anheimstellen.
Grundsatztreuen, glaubensstarken und mutigen Männern hat die
Welt ihre großen Reformen zu danken. Von ebenso gesinnten Män-
nern muß das Werk der Erneuerung in unserer Zeit weitergeführt
werden.
So spricht der Herr: „Höret mir zu, die ihr die Gerechtigkeit
kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist! Fürchtet euch