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Der große Kampf
seines Sohnes nicht den Weg zur Unsterblichkeit gewiesen hätte.
Während „der Tod zu allen Menschen durchgedrungen“ ist, „dieweil
sie alle gesündigt haben“, hat Christus „das Leben und ein unver-
gänglich Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium“.
Römer
5,12
;
2.Timotheus 1,10
. Durch Christus allein kann Unsterblichkeit
erlangt werden. Jesus sagte: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das
ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht
sehen.“
Johannes 3,36
. Jeder Mensch kann diesen unschätzbaren
Segen erlangen, wenn er die Bedingungen erfüllt. Alle, „die mit Ge-
duld in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben“, empfangen
„Preis und Ehre und unvergängliches Wesen“.
Römer 2,7
.
Der große Betrüger versprach Adam Leben im Ungehorsam.
Die Erkärung, die die Schlange der Eva im Paradiese gab — „Ihr
werdet mitnichten des Todes sterben!“ —, war die erste über die
Unsterblichkeit der Seele gehaltene Predigt. Und doch hallt diese
Erklärung, die auf der Autorität Satans beruht, von den Kanzeln
der Christenheit wider und wird von der Mehrzahl der Menschen
ebenso bereitwillig angenommen, wie sie von unseren ersten El-
tern angenommen worden ist. Der göttliche Richterspruch: „Welche
Seele sündigt, die soll sterben“ (
Hesekiel 18,20
) wird danach gedeu-
tet: Die Seele, die sündigt, soll nicht sterben, sondern ewig leben.
Wir können uns nur wundern über die seltsame Verblendung, die
die Menschen hinsichtlich der Worte Satans so leichtgläubig und
bezüglich der Worte Gottes so ungläubig macht.
Hätte der Mensch nach seinem Fall freien Zugang zu dem Baum
des Lebens gehabt, so würde er ewig gelegt haben, und auf diese
Weise wäre die Sünde unsterblich geworden. Aber „Cherubim mit
dem bloßen hauenden Schwert“ bewahrten „den Weg zu dem Baum
des lebens“ (
1.Mose 3,24
), und keinem aus der Familie Adams
war es gestattet worden, die Schranke zu überschreiten und von
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der lebenspendenden Frucht zu genießen. Deshalb gibt es keinen
unsterblichen Sünder.
Nach dem Fall gebot Satan seinen Engeln, besondere Anstren-
gungen zu machen, dem Menschen den Glauben an seine natürliche
Unsterblichkeit einzuschärfen. Wenn sie das Volk zur Annahme die-
ses Irrtums verleitet hätten, sollten sie es zu der Schlußfolgerung
führen, daß der Sünder ewig im Elend leben würde. Der Fürst der
Finsternis stellt durch seine Diener Gott als einen rachsüchtigen