Seite 583 - Der gro

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Der kommende Kampf
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Gesetze zum Schutz des Landes und der Rechte seiner Bürger nicht
verbindlich seien, daß sie die Freiheit des Volkes einschränkten und
deshalb nicht befolgt werden sollten? Ist es jedoch ein schwereres
Vergehen, die Gesetze von Staaten und Ländern zu mißachten, als
jene göttlichen Verordnungen mit Füßen zu treten, die die sittliche
Grundlage jeder Regierung sind?
Es wäre eher verständlich, daß Staaten ihre Gesetze aufhöben
und den Menschen gestatteten, zu handeln wie es ihnen gefällt, als
das Gesetz des Herrschers der Welt zunichte zu machen und die Erde
ohne einen Maßstab zu lassen, um die Schuldigen verurteilen oder
die Gehorsamen rechtfertigen zu können. Kennen wir die Folgen der
Aufhebung des Gesetzes Gottes? Der Versuch ist gemacht worden.
Schrecklich waren die in Frankreich sich abspielenden Vorgänge,
als der Atheismus zur herrschenden Macht wurde. Damals wurde
der Welt gezeigt, daß die Beschränkungen abzuschütteln, die Gott
auferlegt hat, nichts anderes heißt, als die Herrschaft der grausamsten
Wüteriche anzunehmen. Wenn die Richtschnur der Gerechtigkeit
beiseitegesetzt wird, steht dem Fürsten der Finsternis der Weg offen,
seine Herrschaft auf Erden aufzurichten.
Wo die göttlichen Vorschriften verworfen werden, hört die Sünde
auf sündhaft oder die Gerechtigkeit wünschenswert zu erscheinen.
Die sich weigern, der Herrschaft Gottes untertan zu sein, sind völlig
unfähig, sich selbst zu regieren. Durch ihre verderblichen Lehren
pflanzen sie den Geist der Zuchtlosigkeit in die Herzen der Kinder
und der Jugend, die von Natur aus Beschränkungen nur mit Un-
geduld ertragen, und ein gesetzloses, ungebändigtes Verhalten der
Gesellschaft ist die Folge. Während viele über die Leichtgläubigkeit
jener spotten, die den Anforderungen Gottes gehorchen, nehmen sie
bereitwillig die Täuschungen Satans an. Sie lassen der Lust freien
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Lauf und begehen Sünden, die einst Strafgerichte über die Heiden
gebracht haben.
Wer das Volk Gottes lehrt, die Gebote Gottes geringzuachten, sät
Ungehorsam, um Ungehorsam zu ernten. Beseitigte man völlig die
durch das göttliche Gesetz auferlegten Beschränkungen, so würden
alle menschlichen Gesetze bald mißachtet werden. Weil Gott unehr-
bare Handlungen, Begierden, Lügen und Betrug verbietet, wollen die
Menschen seine Verordnungen als ein Hindernis für ihr weltliches
Wohlergehen mit Füßen treten; aber die Folgen dieser Handlungs-