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Der große Kampf
die anderen, die sich als Diakone oder Katecheten ihrem Auftrag
entsprechend dem Dienste des Wortes widmen, in beständiger Le-
sung und gründlichem Studium sich mit der Schrift befassen, damit
keiner von ihnen werde zu einem ‚hohlen und äußerlichen Prediger
des Wortes Gottes, ohne dessen innerer Hörer zu sein‘ (Augustinus),
wo er doch die unübersehbaren Schätze des göttlichen Wortes ... den
ihm anvertrauten Gläubigen mitteilen soll.“
Heute wird allgemein die Notwendigkeit anerkannt, Klerus und
Laien mit der Bibel mehr vertraut zu machen. Die Bischofskonfe-
renzen sind bestrebt, Bibelkurse für Priester zu veranstalten und für
alle, die den Auftrag haben, das Wort Gottes zu verkündigen.
Anm 004: Bilderdienst — (Seite 52)
„Die Bilderanbetung war eine von jenen Verfälschungen des
Christentums, die sich heimlich und fast ohne Aufsehen in die Kir-
che einschlichen. Diese verderbliche Gepflogenheit entfaltete sich
nicht, wie andere Ketzereien, von heute auf morgen, denn in die-
sem Fall würde sie entschiedene Kritik und Zurückweisung erfahren
haben, sondern indem sie anfangs unter einer ansprechenden Verklei-
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dung auftrat, wurde so allmählich eine mißbräuchliche Gewohnheit
nach der andern in Verbindung damit eingeführt, so daß die Kir-
che völlig in praktischem Götzendienst aufging, und das nicht nur
ohne jeden wirksamen Widerstand, sondern auch nahezu ohne ir-
gendeinen entschlossenen Einspruch. Als man endlich versuchte,
die Bilderverehrung wieder auszurotten, war das Übel schon zu tief
eingewurzelt, um es noch beseitigen zu können ... Sie muß der göt-
zendienerischen Neigung des menschlichen Herzens zugeschrieben
werden und dessen Bestreben, der Kreatur mehr zu dienen als dem
Schöpfer ...
Anfangs wurden Bilder und Abbildungen in den Kirchen nicht
aufgestellt, um sie anzubeten, sondern um entweder mit ihrer Hilfe
als Ersatz für Bücher die zu belehren, die nicht lesen konnten, oder
um die andern in eine andachtsvolle Stimmung zu versetzen. Wie-
weit sie jemals eine solche Absicht erfüllten, ist zweifelhaft; aber
selbst wenn dies eine Zeitlang der Fall gewesen sein sollte, hatte es
damit doch bald ein Ende; und es wurde offenbar, daß die Bilder
und Abbildungen in den Kirchen die Gemüter der Unwissenden eher