Seite 683 - Der gro

Basic HTML-Version

Anmerkungen
679
sandten sie zwölf Späher aus, das Land zu erkunden. Vierzig Tage
blieben die Späher fort, und nach ihrer Rückkehr weigerten sich
die Hebräer, entmutigt durch deren Bericht, vorwärtszugehen und
das verheißene Land in Besitz zu nehmen. Deshalb verhängte der
Herr folgenden Urteilsspruch über sie: „Nach der Zahl der vierzig
Tage, in denen ihr das Land erkundet habt — je ein Tag soll ein
Jahr gelten —, sollt ihr vierzig Jahre eure Schuld tragen.“
4.Mose
14,34
. Eine ähnliche Methode zur Berechnung der zukünftigen Zeit
wird von dem Propheten Hesekiel genannt. Vierzig Jahre der Strafe
für ihre Missetaten erwartete das Königreich Juda. Der Herr sag-
te durch den Mund des Propheten: „Wenn du dies vollbracht hast,
sollst du danach dich auf deine rechte Seite legen und sollst tragen
die Schuld des Hauses Juda vierzig Tage lang; denn ich gebe dir
hier auch je einen Tag für ein Jahr.“
Hesekiel 4,6
. Dieser Jahr-Tag-
Grundsatz ist von großer Wichtigkeit für die Zeitbestimmung der
Prophezeiung von den 2300 Abenden und Morgen (
Daniel 8,14
)
und der 1260-Tag-Periode, die verschiedentlich angegeben wird als
„eine Zeit und [zwei] Zeiten und eine halbe Zeit“ (
Daniel 7,25
),
als die „zweiundvierzig Monate“ (
Offenbarung 11,2;
;
13,5
), als die
„zwölfhundertsechzig Tage“ (
Offenbarung 11,3
;
Offenbarung 12,6
)
und als „drei Tage und einen halben“ (
Offenbarung 11,9
).
[686]
Anm 007: Gefälschte Urkunden — (Seite 56)
Die Schenkung Konstantins und die pseudoisidorischen Dekre-
talen sind die wichtigsten Schriftstücke, die heutzutage allgemein
als Fälschungen anerkannt werden.
„Die ‚Konstantinische Schenkung‘ ist der seit dem späten Mit-
telalter übliche Name für eine Urkunde, die Kaiser Konstantin der
Große an den Papst Sylvester I. sandte und die sich zuerst in einem
Pariser Manuskript vermutlich zu Beginn des neunten Jahrhunderts
fand (Codex lat. 2777). Vom elften Jahrhundert an benutzte man sie
als einen nachdrücklichen Beweis zur Begünstigung päpstlicher An-
sprüche. Sie wurde deshalb seit dem zwölften Jahrhundert Ursache
heftiger Auseinandersetzungen.“ (New Schaff-Herzog Encyclopedia
of Religious Knowledge, Bd. III, Art. „Donation of Constantine“
484.485.)