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Der große Kampf
Anm 049: Prophetische Zeitrechnung — (Seite 376)
Dr. G. Bush, Professor für hebräische und orientalische Literatur
an der New York City-Universität, schrieb einen Brief an William
Miller, der am 6. und 13. März 1844 in den Zeitschriften Advent He-
rald und Signs of the Times Reporter, Boston, veröffentlicht wurde.
Er machte darin bedeutsame Zugeständnisse bezüglich dessen Be-
rechnung der prophetischen Zeiten. Prof. Bush äußerte sich: „Nach
meinem Dafürhalten kann weder Ihnen noch Ihren Freunden der Vor-
wurf gemacht werden, daß sie auf das Studium der Zeitrechnung der
Weissagung viel Zeit und Aufmerksamkeit verwandt und sich viel
Mühe gegeben haben, das Anfangs- und Schlußdatum der großen
prophetischen Zeitspannen festzustellen. Falls diese Perioden tat-
sächlich durch den Heiligen Geist in den prophetischen Büchern
niedergelegt sind, dann unzweifelhaft zu dem Zweck, daß sie studiert
und schließlich auch völlig verstanden werden sollten; man kann
niemandem vermessene Torheit zur Last legen, der ehrfurchtsvoll
den Versuch macht, dies zu tun ... In der Annahme, daß ein Tag nach
prophetischem Sprachgebrauch ein Jahr bedeutet, glaube ich, daß
Sie sich auf die sicherste Bibelauslegung stützen und auch bestärkt
werden durch die angesehenen Namen von Mede, Newton, Kir-
by, Scott, Keith und vielen anderen, welche in diesem Punkt schon
längst auf wesentlich dieselben Schlüsse wie Sie gekommen sind.
Sie stimmen alle darin überein, daß die von Daniel und Johannes
erwähnten maßgebenden Perioden tatsächlich ungefähr in unserer
Zeit ablaufen, und es müßte eine seltsame Logik sein, welche Sie
der Ketzerei bezichtigen wollte, weil Sie in Wirklichkeit dieselben
Ansichten hegen, die in den Angaben dieser hervorragenden Ge-
lehrten so sehr hervortreten ... Ihre Ergebnisse auf diesem Gebiet
der Forschung dünken mich bei weitem nicht so sehr abweichend,
als daß sie irgendwie die großen Grundsätze der Wahrheit und der
Pflicht beeinträchtigen könnten ... Ihr Irrtum liegt nach meiner Auf-
fassung in einer andern Richtung als derjenigen der Zeitrechnung
... Sie haben die Natur der Ereignisse, die sich beim Ablauf der
Zeitperioden zutragen sollen, gänzlich mißverstanden. Dies ist der
Kern und die Summe Ihres Fehlers in der Auslegung.“
Siehe auch: LeRoy E. Froom, The Prophetic Faith of Our Fathers,
Bd. I, Kapitel 1 u. 2, Washington, 1950.