Seite 272 - Das Leben Jesu (1973)

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Kapitel 29: Der Sabbat
Der Sabbat wurde bei der Schöpfung geheiligt. Für den Men-
schen gemacht, hatte er seinen Ursprung, „als mich [Gott] die Mor-
gensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne“.
Hiob
38,7
. Frieden erfüllte die Welt; denn die Erde stand mit dem Himmel
in Einklang. „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe,
es war sehr gut.“
1.Mose 1,31
. Da ruhte er voll Freude über das
gelungene Werk.
„Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn.“
1.Mose 2,3
.
Er sonderte ihn ab zu heiligem Dienst, „weil er an ihm ruhte von
allen seinen Werken“.
1.Mose 2,3
. Er gab ihn Adam als Ruhetag.
Er war ein Gedächtnistag der göttlichen Schöpfung und daher ein
Zeichen der Macht und Liebe Gottes. Die Heilige Schrift sagt: „Er
hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder.“
Psalm 111,4
. „Gottes
unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird
ersehen seit der Schöpfung der Welt und wahrgenommen an seinen
Werken, so daß sie keine Entschuldigung haben.“
Römer 1,20
.
Alle Dinge wurden durch den Sohn Gottes geschaffen. „Im
Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott ... Alle Dinge sind
durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was
gemacht ist.“
Johannes 1,1-3
. Und da der Sabbat ein Gedächtnistag
der Schöpfung ist, ist er ein Zeichen der Liebe und der Macht Christi.
Der Sabbat lenkt unsere Gedanken auf die Natur und bringt uns
in Verbindung mit dem Schöpfer. Im Gesang der Vögel, im Rauschen
der Bäume, im plätschern der Wellen können wir noch die Stimme
dessen hören, der mit Adam in der Kühle des Tages redete. Indem
wir die Kraft Gottes in der Natur wahrnehmen, finden wir reichen
Trost; denn das Wort, das alle Dinge schuf, gibt auch unserer Seele
Leben. Er, „der da hieß das Licht aus der Finsternis hervorleuchten,
der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, daß durch uns
entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes
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in dem Angesicht Jesu Christi“.
2.Korinther 4,6
. Darum singt der
Psalmist:
268