Seite 279 - Das Leben Jesu (1973)

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Der Sabbat
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Christus war eine lebendige Verkörperung des Gesetzes, von dessen
heiligen Vorschriften er nicht eine einzige in seinem Leben übertrat.
Er blickte auf ein Volk von Zeugen, die alle eine Gelegenheit such-
ten, ihn zu verdammen, und er konnte sie unwidersprochen fragen:
„Welcher unter euch kann mich einer Sünde zeihen?“
Johannes 8,46
.
Der Heiland war nicht gekommen, die Worte der Patriarchen
und Propheten umzustoßen; denn er selbst hatte durch diese Männer
geredet. Alle Wahrheiten des Wortes Gottes kamen von ihm. Aber
all diese unschätzbaren Edelsteine waren in eine falsche Fassung
gebracht; ihr köstliches Licht war benutzt worden, dem Irrtum zu
dienen. Gott wünschte, daß sie aus der Fassung des Irrtums her-
ausgenommen und in den Rahmen der Wahrheit gebracht würden.
Dies aber konnte nur durch göttliche Hand geschehen. Durch die
Verbindung mit dem Irrtum hatte die Wahrheit dem Feinde Gottes
und der Menschen gedient. Nun war Christus gekommen, sie wie-
der aufzurichten, damit sie Gott verherrlichen und die Seligkeit der
Menschheit schaffen sollte.
„Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht
der Mensch um des Sabbats willen“, sagt Jesus. Die Einrichtungen,
die Gott geschaffen hat, dienen dem Wohl der Menschheit. „Es
geschieht alles um euretwillen.“
2.Korinther 4,15
. — „Es sei Paulus
oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei
Gegenwärtiges oder Zukünftiges, alles ist euer, ihr aber seid Christi,
Christus aber ist Gottes.“
1.Korinther 3,22.23
. Das Gesetz der Zehn
Gebote, zu denen der Sabbat gehört, gab Gott zum Besten seines
Volkes. „Der Herr hat uns geboten, nach all diesen Rechten zu tun,
daß wir den Herrn, unsern Gott, fürchten, auf daß es uns wohlgehe
unser Leben lang.“
5.Mose 6,24
. Und durch den Psalmisten erhielt
Israel die Aufforderung: „Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt
vor sein Angesicht mit Frohlocken! Erkennet, daß der Herr Gott
ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und
zu Schafen seiner Weide. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken,
zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen!“
Psalm 100,2-4
. Von allen, „die den Sabbat halten, daß sie ihn nicht
entheiligen“ (
Jesaja 56,6
), sagt der Herr: „Die will ich zu meinem
heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethaus.“
Jesaja 56,7
.
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