Seite 334 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Leben Jesu
Menschen mehr als irgend etwas anderes und lenkte ihre Aufmerk-
samkeit auf Christus. Der Heiland war zwar gegangen, aber zurück
blieb als ein Zeuge seiner Macht der Mensch, den er geheilt hatte.
Diejenigen, die Werkzeuge des Fürsten der Finsternis waren, wurden
Vermittler des Lichts, Botschafter des Sohnes Gottes. Die Menschen
gerieten in Erstaunen, als sie von den wunderbaren Neuigkeiten
hörten. Überall in diesem Gebiet standen die Tore dem Evangelium
offen. Als Jesus in das Gebiet der Zehn Städte zurückkehrte, schar-
ten sich die Menschen um ihn, und drei Tage lang hörten nicht nur
die Einwohner einer Stadt, sondern Tausende aus der ganzen Um-
gebung die Botschaft der Erlösung. Auch die Macht der Dämonen
ist letztlich der Herrschaft unseres Heilandes unterworfen, und das
Werk des Bösen wird um des Guten willen in Schach gehalten.
Die Begegnung mit den beiden Besessenen war für die Jünger
sehr lehrreich. Sie zeigte ihnen die Tiefe der Entartung, in die Satan
das ganze Menschengeschlecht zu stürzen versucht, dann aber auch
die Aufgabe Christi, die Gefangenen aus Satans Macht zu befreien.
Jene elenden Geschöpfe, die inmitten der Gräber hausten und von
bösen Geistern besessen, in ungezügelten Leidenschaften und ekel-
erregenden Neigungen geknechtet waren, geben Zeugnis davon, was
aus Menschen wird, wenn sie der satanischen Gewalt überlassen
bleiben. Satans Einfluß wirkt stets dahin, die Sinne der Menschen
zu verwirren, das Gemüt auf Böses zu lenken und zu Gewalttaten
und Verbrechen anzuspornen. Er schwächt den Körper, verdunkelt
den Geist und erniedrigt die Seele. Wer die Einladung des Heilandes
verwirft, ergibt sich dem Teufel. Viele Menschen in jeder Lebens-
stellung, im Heim, im Geschäft und selbst in der Gemeinde, handeln
heute ähnlich. Darum haben Gewalttaten und Verbrechen auf Erden
überhandgenommen, und tiefe moralische Finsternis bedeckt wie
mit einem Leichentuch die Wohnungen der Menschen. Durch seine
lockenden Versuchungen verführt Satan zu immer größerer Sünde,
bis völlige Entartung und Verderben die Folge sind. Die einzige
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Sicherheit vor dieser teuflischen Macht liegt in der Gegenwart Je-
su. Vor Menschen und Engeln ist Satan als Feind und Verderber,
Christus aber als Freund und Erlöser offenbart worden. Christi Geist
wird solche Eigenschaften im Menschen entwickeln, die den Cha-
rakter veredeln und seinem Wesen zur Ehre gereichen. Er wird den
Menschen heranbilden zur Verherrlichung Gottes nach Leib, Seele