Seite 40 - Das Leben Jesu (1973)

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Kapitel 5: Jesu Darstellung
Auf der Grundlage von
Lukas 2,21-38
.
Etwa vierzig Tage nach der Geburt Christi brachten Joseph und
Maria das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen und
ein Opfer zu bringen. Dies entsprach dem jüdischen Gesetz, und
als Stellvertreter der Menschen mußte Christus in jeder Hinsicht
dem Gesetz nachkommen. So wurde durch seine Beschneidung das
Gesetz erfüllt.
Als Opfergabe der Mutter verlangte das Gesetz ein einjähriges
Lamm zum Brandopfer und eine junge Taube oder Turteltaube zum
Sündopfer. Für den Fall aber, daß die Eltern zu arm waren, ein Lamm
zu bringen, erlaubte das Gesetz, ein Paar Turteltauben oder zwei
junge Tauben, die eine als Brandopfer, die andere als Sündopfer,
anzunehmen.
Die dem Herrn dargebrachten Opfer mußten ohne Fehl sein. Sie
versinnbildeten Christus. Daran erkennen wir, daß Jesus frei war
von körperlichen Gebrechen. So entsprach er auch der Ankündigung
eines „unschuldigen und unbefleckten Lammes“.
1.Petrus 1,19
. Sein
makelloser Körper war stark und gesund. Sein ganzes Leben hin-
durch lebte er in völliger Übereinstimmung mit den Naturgesetzen.
Geistig und körperlich gab er ein Beispiel dafür, was alle Menschen
nach dem Willen Gottes sein könnten, wenn sie seinen Geboten
gehorchen.
Die Sitte, den Erstgeborenen im Tempel darzustellen, stammte
aus uralter Zeit. Gott hatte verheißen, den Erstgeborenen des Him-
mels für die Rettung der Sünder dahinzugeben. Diese Gabe sollte
von jeder Familie durch das Darbringen des Erstgeborenen aner-
kannt werden. Dieser sollte gleichsam als Vertreter Christi unter den
Menschen dem Priestertum geweiht werden.
Bei der Befreiung Israels aus Ägypten wurde die Darstellung
des Erstgeborenen aufs neue geboten. Während die Kinder Israel
sich in der Knechtschaft der Ägypter befanden, empfing Mose vom
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