Seite 400 - Das Leben Jesu (1973)

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Kapitel 44: Das wahre Zeichen
Auf der Grundlage von
Matthäus 15,29-39
;
Matthäus 16,1-12
;
Markus 7,31-37
;
Markus 8,1-21
.
„Da er wieder fortging aus der Gegend von Tyrus, kam er durch
Sidon an das Galiläische Meer, mitten in das Gebiet der Zehn Städ-
te.“
Markus 7,31
.
Hier hatte Jesus die Besessenen geheilt, hier hatte das Volk, erregt
über die Vernichtung der Schweineherden, ihn gedrängt, das Land zu
verlassen. Doch in der Zwischenzeit war ihnen so viel Wunderbares
von dem Heiland bekanntgeworden, daß sie den Wunsch hatten,
ihn wiederzusehen. Als Jesus wieder in dieses Gebiet kam, scharte
sich das Volk um ihn. Man brachte „zu ihm einen, der taub und
stumm war“. Jesus heilte diesen Mann nicht nur — wie es sonst zu
geschehen pflegte — durch das Wort, sondern nahm ihn beiseite,
legte seine Finger in dessen Ohren und berührte dessen Zunge,
dann sah er auf zum Himmel und klagte über die Ohren, die sich
weigerten, auf die Wahrheit zu hören, und über die Zungen, die es
unterließen, den Erlöser anzuerkennen. Bei dem Wort „Tu dich auf!“
erhielt der Taube seine Sprache wieder. Entgegen der Aufforderung,
die Heilung für sich zu behalten, ging er hinweg und verkündete
allen das Erlebnis seiner Heilung.
Markus 7,32
ff.
Jesus ging auf einen Berg, wohin ihm auch die Menge folgte, die
weiter Kranke und Lahme zu ihm brachte und sie zu seinen Füßen
niederlegte. Er heilte sie alle; und die Menge — Heiden, die sie
waren — pries den Gott Israels. Drei Tage lang versammelten sie
sich um den Heiland, schliefen nachts unter freiem Himmel und
drängten sich am Tage in seine Nähe, um seine Worte zu hören und
seine Werke zu sehen. Dann hatten sie keine Nahrung mehr. Der
Heiland aber wollte sie nicht hungrig von sich gehen lassen und
gebot seinen Jüngern, ihnen Speise zu geben. Diese aber offenbarten
abermals ihren Unglauben. Obgleich sie in Bethsaida erlebt hatten,
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daß durch Jesu Segen der kleinste Vorrat ausreichte, um die gewaltige
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