Seite 622 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Leben Jesu
euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis
nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo
er hingeht. Glaubet an das Licht, solange ihr‘s habt, auf daß ihr des
Lichtes Kinder werdet ... Und ob er wohl solche Zeichen vor ihnen
getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn.“
Johannes 12,34-37
.
Einst hatten sie Jesus gefragt: „Was tust du denn für ein Zeichen,
auf daß wir sehen und glauben dir?“
Johannes 6,30
. Ungezählte
Zeichen waren gegeben worden; aber sie hatten ihre Augen vor
ihnen verschlossen und ihre Herzen verhärtet. Sogar jetzt, da der
Allmächtige selbst geredet hatte und sie nicht weiter nach einem
Zeichen fragen konnten, weigerten sie sich zu glauben.
„Doch auch der Obersten glaubten viele an ihn; aber um der
Pharisäer willen bekannten sie es nicht, auf daß sie nicht in den
Bann getan würden.“
Johannes 12,42
. Sie schätzten Menschenlob
höher als das Wohlgefallen Gottes, und um sich selbst vor Tadel
und Schande zu bewahren, verleugneten sie Christus und verwarfen
das Angebot des ewigen Lebens. Wie viele haben in den folgenden
Jahrhunderten das gleiche getan! Ihnen allen gilt die Warnung des
Heilandes: „Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf,
der hat schon seinen Richter: Das Wort, welches ich geredet habe,
das wird ihn richten am Jüngsten Tage.“
Johannes 12,48
.
Wie schmerzlich für die, welche die Zeit ihrer Heimsuchung
nicht erkannten! Langsam und mit trauerndem Herzen verließ der
Heiland für immer den Bereich des Tempels.
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