Seite 679 - Das Leben Jesu (1973)

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„Euer Herz erschrecke nicht“
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darstelle und er auf diese Weise durch seine Kinder verherrlicht
werde. Durch sie wird die Sonne der Gerechtigkeit in ungetrübtem
Glanz der Welt scheinen. Er hat seinem Volk bedeutende Gaben
verliehen, so daß große Herrlichkeit von seinem erlösten und er-
kauften Eigentum auf ihn zurückstrahlen kann. Er hat seinem Volk
Fähigkeiten und Segnungen verliehen, damit es ein Spiegel seiner
Vollkommenheit werde. Die Gemeinde, ausgestattet mit der Ge-
rechtigkeit Christi, ist seine Verwahrerin, in der die Fülle seiner
Barmherzigkeit, Gnade und Liebe zu letzter und völliger Entfaltung
kommen soll. Christus blickt auf sein Volk, das rein und vollkommen
vor ihm steht — ein köstlicher Preis seiner Erniedrigung und eine
Ergänzung seiner Herrlichkeit, und er selbst der große Mittelpunkt,
von dem alle Herrlichkeit ausstrahlt.
Hoffnungsvoll beschloß der Heiland die Unterweisung seiner
Jünger. Dann schüttete er die Last seiner Seele im Gebet für seine
Jünger aus, und seine Augen zum Himmel emporhebend, sprach er:
„Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, auf daß dich der
Sohn verherrliche, wie du ihmMacht gegeben hast über alles Fleisch,
damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast. Das
ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott
bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
Johannes
17,1-3
.
Christus hatte das Werk vollendet, das ihm aufgetragen war. Er
hatte Gott auf Erden verklärt, er hatte den Namen des Vaters offen-
bart und jene erwählt, die sein Werk unter den Menschen fortsetzen
sollten. Von ihnen sagte er: „Ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich
bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme
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zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gege-
ben hast, daß sie eins seien gleichwie wir ... Ich bitte aber nicht allein
für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben
werden, auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und
ich in dir; daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, du
habest mich gesandt. Und ich habe ihnen gegeben die Herrlichkeit,
die du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind,
ich in ihnen und du in mir, auf daß sie vollkommen eins seien und
die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und liebst sie, gleichwie
du mich liebst.“
Johannes 17,10.11.20-23
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