Seite 817 - Das Leben Jesu (1973)

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Kapitel 86: „Gehet hin und lehret alle Völker!“
Auf der Grundlage von
Matthäus 28,16-20
.
Kurz vor seiner Himmelfahrt versicherte Jesus den Jüngern: „Mir
ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Daran schloß
sich der Auftrag an: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle
Völker.“
Matthäus 28,18.19
. „Gehet hin in alle Welt und prediget
das Evangelium aller Kreatur.“
Markus 16,15
. Wieder und wieder
wurden diese Worte wiederholt, damit die Jünger deren Bedeutung
begriffen. Auf alle Bewohner der Erde, ob groß oder klein, reich
oder arm, sollte das Licht des Himmels kraftvoll und hell hernie-
derscheinen. Die Jünger sollten mit ihrem Erlöser zur Errettung der
Welt zusammenarbeiten.
Der Auftrag war den Zwölfen schon gegeben worden, als Jesus
ihnen im Obergemach begegnete; doch nun sollte er einer größeren
Anzahl mitgeteilt werden. Alle Gläubigen, die zusammengerufen
werden konnten, waren zu dieser Versammlung auf einem Berg in
Galiläa vereint. Christus selber hatte vor seinem Tode den Zeitpunkt
und den Ort der Zusammenkunft bestimmt. Der Engel am Grab hatte
die Jünger an Jesu Versprechen, sie in Galiläa treffen zu wollen, erin-
nert. Diese Verheißung wurde gegenüber den Gläubigen wiederholt,
die sich während der Passahwoche in Jerusalem trafen und die sie
vielen Einsamen übermittelten, die den Tod ihres Herrn beklagten.
Mit brennender Erwartung blickten sie der Begegnung entgegen.
Auf Umwegen gelangten sie an den Versammlungsort. Sie kamen
aus allen Richtungen, um bei den argwöhnischen Juden ja keinen
Verdacht zu erregen. Staunenden Herzens kamen sie herbei und
besprachen tief ergriffen, was sie über Christus erfahren hatten.
Zur festgesetzten Zeit hatten sich etwa 500 Gläubige in kleinen
Gruppen am Bergeshang eingefunden, die sämtlich danach verlang-
ten, soviel wie irgend möglich von denen zu erfahren, die Christus
seit seiner Auferstehung gesehen hatten. Die Jünger gingen von
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Gruppe zu Gruppe, berichteten über alles, was sie von Jesus gese-
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