Seite 33 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Kapitel 3: Die Versuchung und der Sündenfall
Als Satan im Himmel keinen Aufruhr mehr erregen konnte,
richtete sich seine Gottesfeindschaft auf ein neues Gebiet: jetzt ging
es ihm um die Vernichtung des Menschen. Beim Anblick des in
Glück und Frieden lebenden heiligen Paares wurde ihm bewußt,
welche Seligkeit er für immer verloren hatte. Von Neid getrieben,
beschloß er, die Menschen zum Ungehorsam zu reizen und sie in
Schuld und Sünde sowie deren schlimme Folgen zu verstricken. Ihre
Liebe sollte sich in Mißtrauen, ihre Loblieder in Vorwürfe gegen
den Schöpfer verwandeln. Auf diese Weise würde er nicht nur jene
unschuldigen Wesen in das gleiche Elend reißen, an dem er selber litt,
sondern auch Gott entehren und Kummer im Himmel verursachen.
Unsere ersten Eltern blieben nicht ungewarnt vor der Gefahr,
die sie bedrohte. Himmlische Sendboten machten sie mit Satans
Fall und seinen Vernichtungsabsichten bekannt. Sie weiteten ihnen
auch den Blick für die göttliche Regierung, die der Fürst des Bösen
zu stürzen versuchte. Weil sie den gerechten Forderungen Gottes
nicht Folge leisteten, kamen Satan und seine Anhänger zu Fall. Wie
wichtig war es also, daß Adam und Eva jenes Gesetz achteten, das
allein Ordnung und Gerechtigkeit aufrechterhielt!
Gottes Gesetz ist heilig wie er selbst. Es ist eine Offenbarung
seines Willens, eine Umschreibung seines Wesens, der Ausdruck
göttlicher Weisheit und Liebe. Die Harmonie der Schöpfung hängt
davon ab, daß alle Wesen und alle Dinge, die belebten wie die un-
belebten, in vollkommener Übereinstimmung mit dem Gesetz des
Schöpfers stehen. Gott hat Regeln geschaffen, von denen nicht nur
die Lebewesen, sondern auch alle Vorgänge in der Natur bestimmt
werden. Diese feststehenden Gesetze darf man nicht mißachten.
Doch während sich alles auf der Welt nach Naturgesetzen vollzieht,
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ist der Mensch allein dem Sittengesetz verpflichtet. Ihm als der Kro-
ne der Schöpfung ist es von Gott gegeben, die Forderungen seines
Gesetzes sowie dessen gerechten und wohltätigen Einfluß zu verste-
hen. Deshalb verlangt Gott von ihm unerschütterlichen Gehorsam.
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