Seite 677 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Kapitel 69: Davids Thronbesteigung
Sauls Tod beseitigte die Gefahren, die David zum Verbannten
hatten werden lassen. Nun war der Weg frei für die Rückkehr in
sein Vaterland. Als die Trauerzeit für Saul und Jonathan vorbei war,
„befragte David den Herrn und sprach: Soll ich hinauf in eine der
Städte Judas ziehen? Und der Herr sprach zu ihm: Zieh hinauf!
David sprach: Wohin? Er sprach: Nach Hebron.“
2.Samuel 2,1
.
Hebron lag etwa zweiunddreißig Kilometer nördlich von Beer-
seba und damit fast in der Mitte zwischen dieser Stadt und dem
künftigen Jerusalem. Es hieß ursprünglich Kirjath-Arba, die Stadt
Arbas, des Anaks Vater. Später nannte man es Mamre. Hier war
die Grabstätte der Patriarchen, die „Höhle von Machpela“.
1.Mose
25,9.10
;
23,8.9
. Hebron hatte zum Besitz Kalebs gehört und war
jetzt die Hauptstadt des Stammes Juda. Es lag in einem Tal, von
fruchtbarem Bergland umgeben. Palästinas ertragreichste Weinberge
sowie zahlreiche Oliven- und Obstbaumpflanzungen säumten seine
Grenzen.
Sofort schickten sich David und seine Gefährten an, der Weisung
Gottes zu gehorchen. Bald waren die sechshundert Männer mit ihren
Frauen, Kindern und Herden auf dem Wege nach Hebron. Als die
Karawane in die Stadt einzog, warteten die Einwohner von Juda
bereits darauf, David als den neuen König Israels willkommen zu
heißen. Schon wurden Vorbereitungen zu seiner Krönung getroffen,
und sie „salbten dort David zum König über das Haus Juda“.
2.Sa-
muel 2,4
. Aber er unternahm nichts, um seine Autorität mit Gewalt
auch auf die anderen Stämme auszudehnen.
Für den neu gekrönten Monarchen war es das erste, seine Hoch-
achtung vor dem Andenken Sauls und Jonathans zum Ausdruck zu
bringen. Als er die wackere Tat der Männer von Jabesch in Gilead
erfuhr, wie sie die Leichname der Gefallenen geborgen und ihnen
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ein ehrenvolles Begräbnis bereitet hatten, schickte er eine Gesandt-
schaft zu ihnen mit der Botschaft: „Gesegnet seid ihr vom Herrn,
weil ihr solche Barmherzigkeit an Saul, eurem Herrn, getan und ihn
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