Seite 223 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 27: Ephesus
Auf der Grundlage von
Apostelgeschichte 19,1-20
.
Während Apollos noch in Korinth lehrte, kehrte Paulus nach
Ephesus zurück und erfüllte damit sein Versprechen. Er hatte zwi-
schendurch Jerusalem einen kurzen Besuch abgestattet und einige
Zeit in Antiochien, der Stätte seines einstigen Wirkens, zugebracht.
Von dort aus reiste er durch Kleinasien, „durchzog nacheinander das
galatische Land und Phrygien“. Dort besuchte er die von ihm ge-
gründeten Gemeinden und „stärkte alle Jünger“ (
Apostelgeschichte
18,23
) im Glauben.
Zur Zeit der Apostel war der westliche Teil Kleinasiens als rö-
mische Provinz Asia bekannt. Ephesus, die Hauptstadt, war ein
bedeutendes Handelszentrum; in seinem Hafen legten viele Schif-
fe an, und die Straßen wimmelten von Menschen aus aller Herren
Ländern. Wie Korinth schien es ein vielversprechendes Feld für die
Evangeliumsverkündigung zu sein.
Die Juden, die damals über alle zivilisierten Länder verstreut
waren, erwarteten allgemein das Kommen des Messias. Als Johan-
nes der Täufer predigte, waren viele bei ihrem Besuch Jerusalems
anläßlich der jährlichen Feste hinaus an die Ufer des Jordans gegan-
gen, um ihn zu hören. Dort hatten sie vernommen, daß Jesus als der
verheißene Messias angekündigt wurde. Diese Botschaft hatten sie
in alle Teile der Welt getragen. Auf diese Weise hatte die göttliche
Vorsehung den Weg für das Wirken der Apostel vorbereitet.
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Nach seiner Ankunft in Ephesus traf Paulus zwölf Brüder, die
wie Apollos Jünger Johannes des Täufers gewesen waren und eben-
falls einiges über die Mission Christi erfahren hatten. Wohl waren
sie nicht so befähigt wie Apollos, aber mit gleicher Aufrichtigkeit
und Treue waren sie darauf bedacht, die empfangene Erkenntnis
weiterzugeben.
Diese Brüder wußten nichts vom Werk des Heiligen Geistes.
Als Paulus sie fragte, ob sie den Heiligen Geist empfangen hätten,
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