Seite 238 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 29: Eine Warnungsbotschaft
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Auf der Grundlage von
1.Korinther
.
Der erste Brief an die Korinthergemeinde wurde vom Apostel
Paulus während der letzten Zeit seines Aufenthalts in Ephesus ge-
schrieben. Für keine andere Gemeinde bekundete er größere Teil-
nahme, war er unermüdlicher in seinen Bemühungen als für die
Gläubigen in Korinth. Ein und ein halbes Jahr hatte er unter ihnen
gearbeitet, sie auf den gekreuzigten und auferstandenen Heiland
als den einzigen Weg zum Heil hingewiesen und sie angehalten,
sich vertrauensvoll auf die umgestaltende Macht seiner Gnade zu
verlassen. Die sich zum Christentum bekannten, hatte er vor ihrer
Aufnahme in die Gemeinde eingehend über die Vorrechte und Pflich-
ten des Gläubigen Christen unterwiesen. Ernstlich war er bemüht,
ihnen zu helfen, ihrem Taufgelübde treu zu bleiben. Paulus hatte
eine klare Erkenntnis von dem Kampf, den jeder Mensch mit den
Mächten des Bösen, die ihn ständig zu täuschen und zu verstricken
suchen, ausfechten muß. Unermüdlich hatte er gearbeitet, um die-
jenigen, die jung im Glauben waren, zu stärken und zu festigen. Er
hatte sie ernstlich gebeten, sich rückhaltlos Gott auszuliefern, denn
er wußte, daß die Sünde nicht entmachtet ist, daß Begierden und
Leidenschaften um die Herrschaft streiten und daß Versuchungen
die Gewissen verwirren, wenn ein Mensch diese Übergabe versäumt.
Es muß eine ungeteilte Übergabe sein. Jede schwache, zwei-
felnde, ringende Seele, die sich dem Herrn völlig übergibt, wird in
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unmittelbare Verbindung mit den Kräften gebracht, die sie befähi-
gen, ein Überwinder zu werden. Der Himmel ist ihr nahe, und sie
hat zu jeder Zeit der Anfechtung und Not die Unterstützung und
Hilfe barmherziger Engel.
Die Glieder der Gemeinde zu Korinth waren von Abgötterei und
Sinnlichkeit der verlockendsten Art umgeben. Solange Paulus bei
ihnen war, konnten diese Einflüsse nur wenig bei ihnen ausrich-
ten. Sein starker Glaube, seine inbrünstigen Gebete, seine ernsten
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