Seite 266 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 32: Eine freigebige Gemeinde
In seinem ersten Brief an die Korinther erteilte Paulus den Gläu-
bigen Anweisungen über die allgemeinen Grundsätze, nach denen
Gottes Werk auf Erden unterstützt werden sollte. Nachdem er von
seinem Wirken unter ihnen berichtet hatte, fragte er sie:
„Wer zieht jemals in den Krieg auf seinen eigenen Sold? Wer
pflanzt einen Weinberg und isset nicht seine Frucht? Oder wer weidet
eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? Rede ich
aber solches nach menschlichem Gutdünken? Sagt nicht solches
das Gesetz auch? Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben: ‚Du
sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.‘ Sorgt
sich Gott etwa um die Ochsen? Oder redet er nicht allenthalben um
unsretwillen? Denn es ist ja um unsretwillen geschrieben, daß, der
da pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und der da drischt, soll auf
Hoffnung dreschen, daß er sein Teil empfangen werde.“
„Wenn wir euch“, fragte der Apostel weiter, „das Geistliche säen,
ist es dann ein groß Ding, wenn wir euer Leibliches ernten? Wenn
andere dieses Rechtes an euch teilhaftig sind, warum nicht viel mehr
wir? Aber wir haben solches Recht nicht gebraucht, sondern wir
ertragen alles, daß wir nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis
bereiten. Wisset ihr nicht, daß, die da opfern, vom Opfer essen und,
die am Altar dienen, vom Altar genießen? So hat auch der Herr
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befohlen, daß, die das Evangelium verkündigen, sollen sich vom
Evangelium nähren.“
1.Korinther 9,7-14
.
Damit bezog sich der Apostel auf den Plan des Herrn zum Un-
terhalt der im Tempel dienenden Priester. Alle, die für dieses heilige
Amt ausgesondert waren, wurden von ihren Brüdern unterhalten,
denen sie geistliche Segnungen vermittelten. „Die Kinder Levi, die
das Priestertum empfangen, haben nach dem Gesetz das Recht, den
Zehnten zu nehmen vom Volk, das ist von ihren Brüdern.“
Hebräer
7,5
. Der Stamm Levi war vom Herrn erwählt worden, um die mit
dem Tempel und dem Priestertum verbundenen heiligen Dienste
zu verrichten. Von dem Priester hieß es: „Der Herr, dein Gott, hat
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