Seite 338 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 40: Paulus beruft sich auf den Kaiser
Auf der Grundlage von
Apostelgeschichte 25,1-12
.
„Als nun Festus ins Land gekommen war, zog er nach drei Tagen
hinauf von Cäsarea nach Jerusalem. Da erschienen vor ihm die
Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden wider Paulus und
drangen in ihn und baten um die Gunst wider ihn, daß er ihn kommen
ließe nach Jerusalem.“
Apostelgeschichte 25,1-3
. Diese Bitte stellten
sie in der Absicht, Paulus auf dem Weg nach Jerusalem aufzulauern
und ihn umzubringen. Aber Festus hatte ein starkes Bewußtsein von
der Verantwortung seiner Stellung. Er lehnte in aller Höflichkeit ab,
Paulus holen zu lassen. „Es ist der Römer Weise nicht“, erklärte er,
„daß ein Mensch preisgegeben werde, ehe denn der Verklagte seinen
Klägern gegenüberstand und Gelegenheit hatte, sich auf die Anklage
zu verantworten.“
Apostelgeschichte 25,16
. „Er selber aber würde in
kurzem wieder dahin (nach Cäsarea) ziehen. Welche nun unter euch,
sprach er, Macht haben, die lasset mit hinabziehen und den Mann
verklagen, wenn etwas Unrechtes an ihm ist.“
Apostelgeschichte
25,4.5
.
Gerade das aber wollten die Juden nicht. Sie hatten ihre Niederla-
ge in Cäsarea nicht vergessen. Im Gegensatz zu der ruhigen Haltung
und den zwingenden Beweisen des Apostels mußten ihr boshafter
Geist und ihre grundlosen Beschuldigungen im allerschlechtesten
Licht erscheinen. Darum drangen sie noch einmal darauf, daß Paulus
zum Verhör nach Jerusalem gebracht würde; aber Festus beharrte
bei seinem Vorhaben, Paulus in Cäsarea eine ordnungsgemäße ge-
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richtliche Untersuchung zu gewähren. Gott leitete Festus in dieser
Entscheidung, damit das Leben des Apostels erhalten bliebe.
Als die verantwortlichen Männer unter den Juden ihre Absicht
vereitelt sahen, trafen sie sofort Vorbereitungen, vor dem Gerichts-
hof des Landpflegers gegen Paulus auszusagen. Nachdem Festus
von seinem mehrtägigen Aufenthalt in Jerusalem nach Cäsarea zu-
rückgekehrt war, setzte er sich am folgenden Tag „auf den Richtstuhl
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