Seite 34 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

Kapitel 4: Pfingsten
[36]
[37]
Auf der Grundlage von
Apostelgeschichte 2,1-39
.
Als die Jünger vom Ölberg nach Jerusalem zurückkehrten, such-
ten die Menschen in ihren Gesichtern Spuren des Kummers, der
Verwirrung und der Niedergeschlagenheit; aber sie entdeckten nur
Fröhlichkeit und Siegesfreude. Die Jünger klagten nicht über ent-
täuschte Hoffnungen. Sie hatten ja den auferstandenen Heiland
gesehen, und die Worte seiner Abschiedsverheißung klangen ihnen
noch in den Ohren.
Gehorsam dem Befehl Christi warteten sie in Jerusalem auf die
Verheißung des Vaters: auf die Ausgießung des Heiligen Geistes.
Sie warteten nicht untätig. Nach dem biblischen Bericht waren sie
„allewege im Tempel und priesen Gott“.
Lukas 24,53
. Sie kamen fer-
ner zusammen, um in Jesu Namen dem Vater ihre Bitten vorzulegen.
Sie wußten, daß sie einen Vertreter im Himmel, einen Fürsprecher
am Throne Gottes hatten.
Ehrfürchtig beugten sie sich im Gebet und stützten sich auf die
Zusicherung: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater
etwas bitten werdet, so wird er‘s euch geben in meinem Namen.
Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet
ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei.“
Johannes 16,23.24
.
Immer höher streckten sie die Hand des Glaubens empor mit der
starken Begründung: „Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr,
der auch auferweckt ist, welcher ist zur rechten Gottes und vertritt
uns.“
Römer 8,34
.
[38]
Während die Jünger auf die Erfüllung der Verheißung warte-
ten, demütigten sie sich in aufrichtiger Reue und bekannten ihren
Unglauben. Da sie sich an die Worte erinnerten, die Christus vor sei-
nem Tode zu ihnen gesprochen hatte, verstanden sie nun deren volle
Bedeutung. Wahrheiten, die ihrem Gedächtnis entschwunden waren,
wurden ihnen wieder lebendig, und sie erinnerten sich gegenseitig
daran. Sie machten sich Vorwürfe, den Heiland mißverstanden zu
30