Seite 372 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 45: Geschrieben von Rom
Auf der Grundlage von
Kolosser
;
Philipper
.
Bereits frühzeitig in seinem Glaubensleben hatte der Apostel
Paulus besondere Gelegenheit erhalten, tiefer in den göttlichen Wil-
len über die Nachfolge Jesu einzudringen. Er ward „entrückt bis
an den dritten Himmel“, ja, er ward „entrückt in das Paradies und
hörte unaussprechliche Worte, welche ein Mensch nicht sagen darf“.
Er selber bezeugte, daß er viele „Gesichte und Offenbarungen des
Herrn“ empfangen habe. In seiner Erkenntnis der Glaubensgrund-
sätze des Evangeliums stand er daher keinem der „hohen Apostel“
nach.
2.Korinther 12,2.4.1.11
. Er hatte auch ein klares Verständnis,
„welches da sei die Breite und die Länge und die Höhe und die Tie-
fe“ der „Liebe Christi, die doch alle Erkenntnis übertrifft“.
Epheser
3,18.19
.
Paulus konnte nicht alles berichten, was er geschaut hatte, denn
einige seiner Zuhörer hätten seine Worte mißbraucht. Was ihm of-
fenbart worden war, befähigte ihn aber, als Leiter und verständiger
Lehrer zu wirken, und es beeinflußte auch die Botschaften, die er in
späteren Jahren den Gemeinden sandte. Die Eindrücke, die er wäh-
rend eines Gesichtes empfangen hatte, waren ihm stets gegenwärtig.
Das ermöglichte ihm, eine treffende Darstellung des christlichen
Charakters zu vermitteln. Mündlich und schriftlich verkündigte er
eine Botschaft, die seitdem der Gemeinde immer wieder Hilfe und
Kraft verliehen hat. Zu den Gläubigen unserer Tage spricht diese
Botschaft deutlich von den Gefahren, die der Gemeinde drohen, und
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von den falschen Lehren, denen sie zu begegnen haben wird.
Der Apostel wünschte allen, an die er seine Briefe mit Ratschlä-
gen und Mahnungen richtete, daß sie „nicht mehr unmündig seien“
und sich nicht „bewegen und umhertreiben lassen von jeglichem
Wind der Lehre“, sondern daß „alle hinankommen zur Einheit des
Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur Reife des Man-
nesalters, zum vollen Maß der Fülle Christi“.
Epheser 4,14.13
. Ernst-
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