Seite 408 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 51: Ein treuer Unterhirte
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Auf der Grundlage von
1.Petrus
.
Nur wenig wird in der Apostelgeschichte von dem späteren Wir-
ken des Apostels Petrus erwähnt. Während der bewegten Jahre seines
Dienstes nach der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten
gehörte er zu denen, die unermüdlich die Juden zu erreichen suchten,
die anläßlich der jährlichen Feste nach Jerusalem kamen.
Als die Zahl der Gläubigen in Jerusalem und an anderen Or-
ten, wohin die Sendboten des Kreuzes kamen, immer mehr wuchs,
erwiesen sich die Fähigkeiten des Petrus von unschätzbarem Wert
für die urchristliche Gemeinde. Der Einfluß seines Zeugnisses von
Jesus von Nazareth wirkte sich nah und fern aus. Eine doppelte
Verantwortung war ihm anvertraut worden: Vor den Ungläubigen
legte er ein klares Zeugnis vom Messias ab und strebte ernstlich
deren Bekehrung an; gleichzeitig setzte er sich für die Gläubigen
ein, um sie in ihrem Glauben an Christus zu stärken.
Erst nachdem Petrus dahin geführt worden war, sich nicht mehr
auf sich selber, sondern allein auf die göttliche Macht zu stützen,
wurde er zum Hirtendienst berufen. Noch ehe Petrus ihn verleugnete,
hatte Christus zu ihm gesagt: „Wenn du dermaleinst dich bekehrst,
so stärke deine Brüder.“
Lukas 22,32
. Dieser Ausspruch hatte auf
das große und erfolgreiche Werk hingewiesen, das dieser Apostel in
der Zukunft für jene tun würde, die zum Glauben kommen sollten.
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Für diese Aufgabe war Petrus durch seine eigene Erfahrung mit der
Sünde sowie durch seine Reue und Buße vorbereitet worden. Erst
als er seine eigene Schwäche erlebt hatte, konnte er erkennen, wie
nötig es der Gläubige hat, sich auf Christus zu verlassen. Im Sturm
der Versuchung hatte er einsehen gelernt, daß der Mensch nur dann
seinen Lebensweg sicher gehen kann, wenn er nicht mehr auf sich
selber baut, sondern sein Vertrauen auf den Heiland setzt.
Bei der letzten Begegnung Christi mit seinen Jüngern am See
Genezareth war Petrus durch die dreimalige Frage: „Hast du mich
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