Seite 432 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 54: Ein treuer Zeuge
Auf der Grundlage von
1.Johannes; 2.Johannes; 3.Johannes
.
Nach der Himmelfahrt Christi erwies sich Johannes als ein treuer,
gewissenhafter Arbeiter für seinen Meister. Ebenso wie die anderen
Jünger hatte er Anteil an der Ausgießung des Heiligen Geistes zu
Pfingsten. Mit neuem Eifer und frischer Kraft fuhr er fort, dem Volk
die Worte des Lebens zu verkündigen, um die Gedanken der Hörer
auf den Unsichtbaren zu lenken. Er war ein gewaltiger Prediger,
voll Eifer und tiefer Überzeugung. In ausgewählter Rede und mit
wohlklingender Stimme sprach er von den Lehren und Taten Christi.
Seine Worte erreichten die Herzen seiner Zuhörer; seine schlichte
Ausdrucksweise, die erhebende Macht der von ihm verkündigten
Wahrheiten und die lebendige Darbietung seiner Lehren verschafften
ihm Zugang zu allen Menschenklassen.
Der Lebenswandel des Apostels stimmte mit seinen Worten über-
ein. Die Liebe zu Christus, die in seinem Herzen brannte, trieb ihn
zu ernster, unermüdlicher Arbeit für seine Mitmenschen, besonders
für die Brüder in der christlichen Gemeinde.
Christus hatte die ersten Jünger aufgefordert, sich untereinander
zu lieben, wie er sie selbst geliebt hatte. Auf diese Weise sollten
sie vor der Welt bezeugen, daß ihre Herzen von Christus, der Hoff-
nung der Herrlichkeit, erfüllt waren. „Ein neu Gebot“, so hatte er
ihnen gesagt, „gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebet, wie
ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabet.“
Johannes
[546]
1,13,34
. Als er damals diese Worte sprach, konnten die Jünger sie
nicht verstehen. Nachdem sie aber Zeugen der Leiden Christi, seiner
Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt geworden waren und
nachdem der Heilige Geist zu Pfingsten auf sie herniedergekommen
war, besaßen sie eine klarere Vorstellung von der Liebe Gottes und
darüber, wie die Liebe untereinander beschaffen sein sollte. Nun
konnte Johannes seinen Mitjüngern sagen : „Daran haben wir er-
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