Seite 455 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 57: Die Offenbarung
In den Tagen der Apostel erfüllten Eifer und Begeisterung die
christlichen Gläubigen. Unermüdlich wirkten sie für ihren Meister,
so daß das Evangelium vom Reich trotz heftigen Widerstandes in
verhältnismäßig kurzer Zeit in allen damals bewohnten Gebieten der
Erde verkündigt wurde. Zur Ermutigung der Gläubigen aller Zeiten
wurden die Berichte über den Eifer, der die Nachfolger Jesu damals
erfüllte, durch Eingebung des Heiligen Geistes niedergeschrieben.
Die Gemeinde Ephesus benutzte der Herr Jesus als Sinnbild der
gesamten Christenheit im apostolischen Zeitalter. Über sie sagt „der
treue und wahrhaftige Zeuge“ (
Offenbarung 3,14
): „Ich weiß deine
Werke und deine Arbeit und deine Geduld und daß du die Bösen
nicht ertragen kannst, und hast geprüft die, welche sagen, sie seien
Apostel, und sd‘s nicht, und hast sie als Lügner erfunden, und hast
Geduld, und hast um meines Namens willen Last getragen, und bist
nicht müde geworden.“
Offenbarung 2,2.3
.
In ihren Anfängen war die Gemeinde Ephesus von kindlicher
Schlichtheit und großem Eifer gekennzeichnet. Die Gläubigen trach-
teten ernstlich danach, jedem Wort Gottes zu gehorchen, und ihr
Wandel bekundete eine innige, aufrichtige Liebe zu Christus. Weil
der Heiland stets in ihren Herzen wohnte, bereitete es ihnen Freude,
Gottes Willen zu tun. Erfüllt von Liebe zu ihrem Erlöser, war es
ihr höchstes Ziel, Menschen für ihn zu gewinnen. Es kam ihnen gar
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nicht in den Sinn, das kostbare Geschenk der Gnade Christi für sich
allein zu behalten. Sie waren sich der Bedeutung ihrer Berufung
bewußt, und erfüllt von der Botschaft: „Friede auf Erden und den
Menschen ein Wohlgefallen“ (
Lukas 2,14
), brannte in ihnen das
Verlangen, die frohe Kunde von der Erlösung bis an die äußersten
Enden der Erde zu tragen. Und die Welt erkannte, daß sie mit Jesus
gewesen waren. Als sündige, aber reumütige und begnadete, als ge-
reinigte und geheiligte Menschen hatten sie Gemeinschaft mit Gott
durch seinen Sohn gefunden.
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