Seite 61 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 7: Warnung vor Heuchelei
Auf der Grundlage von
Apostelgeschichte 4,32-5,11
.
Als die Jünger das Evangelium in Jerusalem verkündigten, be-
kannte sich Gott zu ihrem Wort, und eine große Zahl wurde gläubig.
Viele dieser ersten Gläubigen wurden durch den blinden Haß der
Juden sofort von ihren Familien und Freunden getrennt. Deshalb
wurde es notwendig, sie mit Nahrung und Unterkunft zu versorgen.
In der Bibel heißt es: „Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel
hatte“ (
Apostelgeschichte 4,34
), und dann wird erzählt, wie dies
erreicht wurde. Gläubige, die Geld und Besitz hatten, opferten diese
freudig, um der Notlage zu begegnen. Sie verkauften ihre Häuser
oder Grundstücke, brachten das Geld und „legten es zu der Apostel
Füßen; und man gab einem jeglichen, je nachdem einer in Not war“.
Apostelgeschichte 4,35
.
Diese Freigebigkeit der Gläubigen war eine Folge der Ausgie-
ßung des Heiligen Geistes. Die zum Evangelium Bekehrten waren
„ein Herz und eine Seele“ (
Apostelgeschichte 4,32
) und kannten nur
ein gemeinsames Anliegen: die erfolgreiche Durchführung des ih-
nen anvertrauten Auftrags. Geiz hatte in ihrem Leben keinen Raum.
Ihre Liebe zu den Glaubensgeschwistern und zu der Sache, für die
sie nun eintraten, war größer als ihre Liebe zu Geld und Besitz. Ihre
Werke zeugten davon, daß sie den Wert ihrer Mitmenschen höher
schätzten als irdischen Wohlstand.
So wird es immer sein, wenn Gottes Geist vom Leben Besitz
ergreift. Diejenigen, deren Herzen von der Liebe Christi erfüllt sind,
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werden dem Beispiel dessen folgen, der um unseretwillen arm wurde,
damit wir „durch seine Armut reich“ (
2.Korinther 8,9
) würden. Alle
aus Gottes Hand empfangenen Gaben, wie Geld, Zeit und Einfluß,
werden sie nur als Mittel zur Förderung der Evangeliumsverkündi-
gung schätzen. So war es in der Urgemeinde. Wäre in der Gemeinde
von heute erkennbar, daß sich ihre Glieder durch die Kraft des Gei-
stes von den Dingen dieser Welt abgewandt haben und willens sind,
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