Seite 73 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Kapitel 9: Die sieben Almosenpfleger
Auf der Grundlage von
Apostelgeschichte 6,1-7
.
„In den Tagen aber, da der Jünger viel wurden, erhob sich ein
Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde wider die
hebräischen, darum daß ihre Witwen übersehen wurden bei der
täglichen Versorgung.“
Apostelgeschichte 6,1
.
Die Urgemeinde setzte sich aus Menschen der verschiedensten
Stände und Nationen zusammen. Bei der Ausgießung des Heiligen
Geistes zu Pfingsten waren „Juden zu Jerusalem wohnend, die waren
gottesfürchtige Männer aus allerlei Volk, das unter dem Himmel
ist“.
Apostelgeschichte 2,5
. Unter denen, die sich zum jüdischen
Glauben bekannten und in Jerusalem versammelt waren, befanden
sich auch einige, die man Griechen nannte. Zwischen ihnen und
den palästinensischen Juden bestand schon lange Zeit Mißtrauen, ja
sogar Feindschaft.
Die Herzen derer, die sich durch die Predigt der Apostel bekehrt
hatten, waren von Christi Liebe bewegt und miteinander verbunden
worden. Ungeachtet ehemaliger Vorurteile lebten sie nun in Ein-
tracht miteinander. Satan wußte, daß er machtlos sein würde, den
Fortschritt der Evangeliumsverkündigung zu hindern, solange diese
Einigkeit bestand. Deshalb versuchte er, Vorteile aus ihrer früheren
Denkungsart zu ziehen in der Hoffnung, dadurch Uneinigkeit in die
Gemeinde tragen zu können.
Als die Zahl der Jünger zunahm, vermochte der Feind bei eini-
gen, die schon früher eifersüchtig auf ihre Glaubensbrüder geblickt
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und bei den geistlichen Führern Fehler entdeckt hatten, Argwohn zu
wecken. So „erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in
der Gemeinde wider die hebräischen“. Veranlaßt wurde die Unzu-
friedenheit durch die angebliche Vernachlässigung der griechischen
Witwen bei der täglichen Verteilung der Unterstützung. Eine solche
ungleiche Behandlung wäre dem Geist des Evangeliums zuwider ge-
wesen. Und nun gelang es Satan, Argwohn zu erregen. Daher mußte
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