Seite 14 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Der Geist wirkt unsichtbar wie der Wind, 7. Januar
Der Wind weht, wo es ihm gefällt. Du hörst ihn nur rauschen, aber du
weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So geheimnisvoll ist es
auch, wenn ein Mensch vom Geist geboren wird.
Johannes 3,8 (GNB)
.
Man hört den Wind in den Zweigen der Bäume, in dem Rascheln der Blätter
und Blüten — doch er ist unsichtbar. Niemand weiß, woher er kommt und wohin er
geht. So geschieht auch das Wirken des Heiligen Geistes am Herzen des Menschen.
Dieser Vorgang kann ebenso wenig erklärt werden wie das Brausen des Windes.
Es mag jemand außerstande sein, die genaue Zeit, den Ort oder einzelne Umstände
seines Bekehrungsprozesses anzugeben, aber das beweist nicht, dass er unbekehrt
ist.
So unsichtbar wie der Wind wirkt Christus beständig auf das Herz ein. Nach
und nach, dem Einzelnen vielleicht unbewusst, werden Eindrücke hervorgerufen,
die ihn zu Christus ziehen. Diese Eindrücke mögen dadurch empfangen werden,
dass man über ihn nachdenkt, in der Heiligen Schrift liest oder das Wort Gottes
von einem Prediger hört. Dann plötzlich, wenn der Geist einen direkteren Aufruf
startet, ergibt sich derjenige freudig dem Herrn. Viele nennen das eine plötzliche
Bekehrung, und doch war es die Folge des langen, geduldigen Werbens des Geistes
Gottes — ein langwieriger Prozess.
Während der Wind selbst unsichtbar ist, erzeugt er Wirkungen, die man sehen
und spüren kann. So offenbart sich das Wirken des Heiligen Geistes in jeder
Handlung des erlösten Menschen. Sobald der Geist Gottes vom Herzen Besitz
ergreift, gestaltet er das Leben um: Sündhafte Gedanken werden verbannt, böse
Taten vermieden; Liebe, Demut und Frieden nehmen die Stelle von Zorn, Neid
und Zank ein. Freude tritt an die Stelle von Traurigkeit, und auf dem Angesicht
spiegelt sich das Licht des Himmels. Keiner sieht die Hand, die die Last aufhebt,
oder erblickt das Licht, das von den himmlischen Vorhöfen herableuchtet. Der
Segen stellt sich ein, wenn ein Mensch sich im Glauben dem Herrn ergibt. Dann
schafft die dem menschlichen Auge unsichtbare Macht ein neues, dem Bilde
Gottes ähnliches Wesen.
Es ist unserem begrenzten Verstand unmöglich, das Werk der Erlösung zu
verstehen. Dieses Geheimnis übersteigt jede menschliche Erkenntnis! Wer jedoch
vom Tode zum Leben durchdringt, der erfährt, dass es sich dabei um eine göttliche
Realität handelt. Den Anfang der Erlösung lernen wir bereits auf dieser Erde
durch eine persönliche Erfahrung kennen. Ihre Auswirkungen reichen bis in die
Ewigkeit.
Das Leben Jesu 157f
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