Seite 161 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Der Heilige Geist vermittelt uns Mitgefühl, 28. Mai
„Was meinst du?“, fragte Jesus den Schriftgelehrten. „Welcher von den
dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?“ Der
Schriftgelehrte erwiderte: „Natürlich der Mann, der ihm geholfen hat.“
„Dann geh und folge seinem Beispiel!“, forderte Jesus ihn auf.
Lukas
10,36.37 (Hfa)
.
Wer Christus im Herzen trägt, kann nicht ohne Liebe sein. Wenn wir Gott
lieben, weil er uns zuerst geliebt hat, dann bringen wir auch allen Liebe entgegen,
für die Christus gestorben ist. Wir können Gott nicht nahekommen, ohne zugleich
Gemeinschaft mit anderen Menschen zu haben. In ihm, der auf dem Thron des
Universums sitzt, sind ja Gottheit und Menschheit vereint.
Die Verbundenheit mit Christus bindet uns durch die goldene Kette der Liebe
auch an unsere Mitmenschen. Dann wird in unserem Leben die mitfühlende
Barmherzigkeit Christi sichtbar. Wir warten nicht mehr, bis Menschen in Not zu
uns kommen, und lassen uns auch nicht lange bitten, wenn wir gebraucht werden.
Anderen zu helfen ist dann für uns eine Selbstverständlichkeit, wie es das ja auch
für Christus war.
Wo immer es einen Impuls von Liebe und Mitgefühl gibt, wo immer jemand
sich anderen zuwendet, um sie aufzurichten und zu segnen, offenbart sich das
Wirken des Heiligen Geistes. Selbst unter den Heiden gab es Menschen, die noch
nie etwas von Gottes schriftlichem Gesetz oder von Christus gehört hatten und
dennoch seine Diener freundlich aufnahmen, ja manchmal für ihren Schutz sogar
das eigene Leben aufs Spiel setzten. Hier zeigte sich klar, dass Gottes Kraft am
Wirken war. Der Heilige Geist füllt auch das Herz eines Heiden mit der Gnade
Christi [siehe
Römer 2,14.15
] und weckt in ihm ein Mitgefühl, das weder seiner
Natur noch den Sitten seines Stammes entspricht ...
Die Herrlichkeit des Himmels besteht darin, gefallene Menschen aufzurichten
und die Bekümmerten zu trösten. Und wo immer Christus im Herzen wohnt, wird
er sich auf diese Weise offenbaren. Die Religion Christi wirkt sich auf andere
segensreich aus und schenkt den Menschen Licht.
Für Gott gibt es keinen qualitativen Unterschied zwischen den einzelnen
Nationen, Rassen oder Gesellschaftsschichten. Er ist der Schöpfer aller Menschen,
die durch Schöpfung und Erlösung eine einzige Familie bilden.
Bilder vom Reiche
Gottes 315f
. rev.
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