Seite 189 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Die völlige Abhängigkeit von Gott bewahren, 24. Juni
Als ich zu euch kam und euch Gottes Botschaft brachte ... habe ich das
nicht mit geschliffener Rede und menschlicher Weisheit getan. Ich wollte
von nichts anderem sprechen als von Jesus Christus und seinem Tod am
Kreuz. Dabei war ich schwach.
1.Korinther 2,1-3 (Hfa)
.
Es wird Zeiten geben, in denen Gott seine Gemeinde durch seine Macht auf-
rüttelt. Intensive Aktivitäten werden das Ergebnis sein, denn die belebende Kraft
des Heiligen Geistes wird ihre Mitglieder inspirieren, loszugehen und Menschen
zu Christus zu führen. Aber bei all dieser Aktivität sind [selbst] die ernsthaftesten
Mitarbeiter nur sicher, wenn sie sich durch beständiges, ernstliches Gebet ganz
auf Gott verlassen. Sie müssen zu Gott flehen, dass sie davor bewahrt werden, auf
ihre Arbeit stolz zu sein oder ihre Aktivität zu ihrem Erlöser zu machen. Ständig
müssen sie „den Blick auf Jesus richten“ (
Hebräer 12,2
), damit ihnen bewusst
wird, dass [allein] seine Macht das Werk vollbringt. Nur so können sie den Ruhm
[dafür] allein Gott zuschreiben.
Wir werden für die Ausbreitung des Werkes Gottes zu intensivem Einsatz
aufgerufen, und das Gebet zu unserem himmlischen Vater wird [dabei] eine we-
sentliche Rolle spielen. Es wird notwendig sein, sich im Gebet zu engagieren,
im Kämmerlein (siehe
Matthäus 6,6
), in der Familie und in der Gemeinde. Un-
ser Haushalt muss in Ordnung gebracht werden, und wir müssen uns ernstlich
anstrengen, um jedes Familienmitglied für missionarische Unternehmungen zu
interessieren. Wir müssen versuchen, unsere Kinder mit ihrem [ganzen] Mitgefühl
für die Arbeit an verlorenen Menschen zu begeistern, damit sie zu jeder Zeit und
an allen Orten ihr Bestes geben, Christus darzustellen.
Aber wir dürfen nicht vergessen, dass — wenn die Aktivitäten zunehmen und
wir in dem Werk, das getan werden muss, Erfolg haben — die Gefahr besteht, sich
auf menschliche Pläne und Methoden zu verlassen. Es wird die Neigung geben,
weniger zu beten und weniger [auf Gott] zu vertrauen. Wir werden in der Gefahr
stehen, das Bewusstsein unserer Abhängigkeit von Gott zu verlieren, der allein
unser Werk erfolgreich machen kann. Doch obwohl diese Neigung besteht, sollte
niemand meinen, das menschliche Werkzeug sollte weniger tun. Nein, er soll
nicht weniger, sondern durch die Annahme der himmlischen Gabe, des Heiligen
Geistes, mehr tun. Die Welt mit ihrer eigenen Weisheit kennt Gott nicht, und
jede menschliche Macht steht naturgemäß mehr oder weniger Gott entgegen. Wir
müssen aufsehen auf Jesus und mit himmlischen Wesen zusammenwirken, indem
wir unsere Bitten in Jesu Namen vor den Vater bringen. Siehe
Johannes 14,13.14
.
The Review and Herald, 4. Juli 1893
.
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