Seite 225 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Jeder Nachfolger Jesu Christi trägt Verantwortung für seine
Gaben, 28. Juli
Der, der die fünf Zentner bekommen hatte, steckte sofort das ganze Geld in
Geschäfte und konnte die Summe verdoppeln. Ebenso machte es der
zweite: Zu seinen zwei Zentnern gewann er noch zwei hinzu. Der aber, der
nur einen Zentner bekommen hatte, vergrub das Geld seines Herrn in der
Erde.
Matthäus 25,16-18 (GNB)
.
Das Gleichnis von den anvertrauten Zentnern Silbergeld sollte sehr sorgfältig
und unter Gebet studiert werden, denn es hat eine persönliche und individuelle
Anwendung für jeden Christen, der [gesunde] Verstandeskräfte besitzt — ob
Mann, Frau oder Kind. Unsere Pflichten und Verantwortungen entsprechen den
Gaben, die Gott uns verliehen hat. Jeder Nachfolger Christi besitzt [mindestens]
eine besondere [geistliche] Gabe, für die er Gott Rechenschaft schuldet. Siehe
1.Korinther 12,7.11
;
Matthäus 25,19
.
Viele haben ihre Gabe nicht für den Dienst Christi eingesetzt. Sie entschul-
digten sich mit dem Hinweis, andere hätten größere Begabungen und Vorteile. Es
hat sich [in der Gemeinde] die Meinung etabliert, nur von denen, die besondere
Gaben besäßen, würde verlangt werden, ihre Fähigkeiten zum Dienst für Gott
zu heiligen. Viele sind der Auffassung, nur eine bestimmte bevorzugte Gruppe
würde [von Gott] Gaben empfangen und andere seien davon ausgeschlossen, die
dann auch an den Pflichten oder Belohnungen nicht teilhätten. Aber im Gleichnis
Jesu wird das nicht so dargestellt. Als der Hausherr seine Diener zusammenrief,
übertrug er jedem eine Aufgabe.
Auf allen Gliedern der Familie Gottes ruht die Verantwortung, die Gaben ihres
Herrn einzusetzen. Jeder Einzelne — vom Niedrigsten und Unbedeutensten bis
zum Größten und Höchsten — ist ein moralisches Wesen, das mit Fähigkeiten
ausgestattet ist, für die er vor Gott Rechenschaft ablegen muss. Mehr oder weni-
ger haben alle von ihrem Herrn Gaben empfangen, die sie zu verwalten haben.
Geistige, körperliche und geistliche Fähigkeiten, Einfluss, Stellung, Besitz, Zu-
neigung und Sympathie — all das sind wertvolle Gaben, die im Sinne der Sache
des Herrn zur Rettung von Menschen eingesetzt werden sollen, für die Christus
gestorben ist. Wie wenige schätzen diese Segnungen! Wie wenige versuchen,
ihre Fähigkeiten auszubilden und ihren Nutzen für die Welt zu steigern! Der Herr
hat jedem Nachfolger Jesu „seine Aufgabe“ zugewiesen (
Markus 13,34, GNB
)
und jedem Gaben „nach seinen Fähigkeiten“ gegeben.
Matthäus 25,15 (Hfa)
. Das
Anvertraute entspricht dem jeweiligen Vermögen. Gott erwartet von jedem die
Mitarbeit in seinem Weinberg. Siehe
Matthäus 20,1-7
. Nimm die Aufgabe an, die
dir übertragen wurde, und erfülle sie treu!
The Review and Herald, 1. Mai 1888
.
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