Seite 237 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Zuerst von der Selbstsucht entleert werden, 8. August
Wer mir nachfolgen will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt
stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. Wer
sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben
für mich einsetzt, der wird es gewinnen.
Matthäus 16,24.25 (Hfa)
.
Die Umwandlung des Charakters [der Christen] soll vor der Welt das Zeugnis
dafür sein, dass die Liebe Christi in uns wohnt. Der Herr erwartet von seinem
Volk den Beweis, dass die erlösende Macht der Gnade auf einen unvollkommenen
Charakter einwirken und ihn veranlassen kann, sich ebenmäßig zu entwickeln und
reichlich Frucht zu tragen.
Doch um dieser göttlichen Absicht entsprechen zu können, ist eine Vorbe-
reitung notwendig. Der Herr gebietet uns, unser Herz von der Selbstsucht zu
reinigen, die die Wurzel der Entfremdung ist. Er hat Sehnsucht danach, seinen
Heiligen Geist in reichem Maße über uns auszugießen, und er befiehlt uns, durch
Selbstverleugnung den Weg dazu zu bereiten. Wenn das Ich Gott übergeben wird,
werden unsere Augen geöffnet, dass sie die Steine sehen, die unser unchristliches
Verhalten anderen in den Weg gelegt hat. Gott gebietet uns, alle diese Steine
wegzuräumen: „Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr
geheilt werdet.“
Jakobus 5,16 (EB)
. Dann werden wir die Zusicherung erhalten
wie David, als er nach dem Bekenntnis seiner Sünde betete: „Schenk mir Freude
über deine Rettung, und mach mich bereit, dir zu gehorchen! Dann will ich den
Gottlosen deine Wege zeigen, damit sie zu dir zurückfinden.“
Psalm 51,14.15
(Hfa)
.
Wenn die Gnade Gottes die Seele erfüllt, wird von ihr ein Einfluss des Glau-
bens, der Zuversicht und der christlichen Liebe ausgehen, der das geistliche Leben
aller kräftigt, die mit ihm in Berührung kommen ... Wer der vergebenden Liebe
Christi teilhaftig geworden und durch den Geist Gottes erleuchtet und zur Wahrheit
bekehrt worden ist, der wird fühlen, dass er um dieser kostbaren Segnungen willen
ein Schuldner aller geworden ist, mit denen er in Berührung kommt. Siehe
Römer
1,14
. Ist jemand von Herzen demütig, dann wird der Herr ihn gebrauchen und
durch ihn Menschen erreichen, zu deren Herzen selbst eingesegnete Prediger nur
schwer Eingang finden können. Er wird unter dem Einfluss des Geistes Gottes
Worte sprechen, die die rettende Gnade Christi offenbaren.
Wenn wir andern Segen bringen, werden wir selbst Segen empfangen. Gott
schenkt uns Gelegenheit, Gnade weiterzugeben, um uns erneut mit größerer Gnade
zu füllen. Arbeitet ein Kind Gottes mit den Gaben und Fähigkeiten, die Gott ihm
verliehen hat, werden Hoffnung und Glaube gestärkt.
Aus der Schatzkammer der
Zeugnisse II, 344f
. rev.
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