Seite 279 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Gottes Wirken ist von Gelassenheit und Würde
gekennzeichnet, 18. September
Wer von euch meint, die Prophetengabe zu besitzen oder vom Geist Gottes
erfüllt zu sein, muss auch einsehen, dass meine Anweisungen vom Herrn
kommen ... Nur soll alles anständig und geordnet zugehen.
1.Korinther
14,37.40 (GNB)
.
Ich traf einen Mann und seine Frau, die beteuerten, dem Wort Gottes zu folgen
und [meinen] Zeugnissen zu glauben. Sie berichteten von ungewöhnlichen Er-
fahrungen, die sie in den vergangenen drei Jahren gemacht hatten. Es schienen
aufrichtige Leute zu sein ... Ich sagte dem Ehepaar, dass ich durch die Erfahrungen
der Vergangenheit, die ich in meiner Jugendzeit kurz nach dem Verstreichen der
[prophetischen] Zeit [von
Daniel 8,14
] im Jahr 1844 gemacht habe, sehr, sehr
vorsichtig geworden sei, irgendetwas zu akzeptieren, das dem ähnelt, was uns
damals begegnete und das [ich] im Namen des Herrn verurteilen sollte.
Dem Werk Gottes könnte heute kein größerer Schaden zugefügt werden als
dadurch, dass wir einem fanatischen Geist gestatten würden, in unsere Gemeinden
einzudringen, der durch merkwürdige Erscheinungen begleitet wird, die fälschli-
cherweise als Wirkungen des Geistes Gottes angesehen werden.
Die Erfahrungen dieses Bruders und seiner Frau, von denen sie behaupteten,
sie als Ergebnis des Empfangs des Heiligen Geistes mit apostolischer Vollmacht
gemacht zu haben, schienen eine genaue Abbildung jener Vorgänge zu sein, denen
wir in der Frühzeit unserer Bewegung entgegentreten und die wir korrigieren
mussten.
Gegen Ende unseres Gesprächs schlug Bruder L. eine Gebetsgemeinschaft
vor mit dem Gedanken, dass sich möglicherweise bei seiner Frau während des
Gebets die von ihnen beschriebenen Phänomene zeigen würden, damit ich dann
in der Lage wäre zu erkennen, ob sie tatsächlich von Gott stammen oder nicht.
Darauf konnte ich nicht eingehen, weil ich [von Gott] unterrichtet worden war,
dass solch ein Angebot, diese eigenartigen Manifestationen zur Schau zu stellen
ein deutlicher Beweis dafür ist, dass Gott darin nicht wirkt.
Derartige Erfahrungen werden uns von Zeit zu Zeit begegnen, aber das sollte
uns nicht entmutigen. Wir sollten merkwürdigen Erscheinungen keinen Raum
geben, denn sie lenken den Verstand vom echten Wirken des Heiligen Geistes
ab. Gottes Wirken ist immer von Gelassenheit und Würde gekennzeichnet. Wir
können es uns nicht leisten, irgendetwas gutzuheißen, das Verwirrung schafft und
unseren Eifer mindert, das Werk voranzuführen, das Gott uns übertragen hat: Die
Welt auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten.
Selected Messages II, 41f
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