Seite 305 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

Basic HTML-Version

Uns ist übernatürlicher Beistand verheißen, 12. Oktober
Alle, die sich vom Geist Gottes führen lassen, die sind Gottes Söhne und
Töchter. Der Geist, den Gott euch gegeben hat, ist ja nicht ein Sklavengeist,
sodass ihr wie früher in Angst leben müsstet. Es ist der Geist, den ihr als
seine Söhne und Töchter habt. Von diesem Geist erfüllt rufen wir zu Gott:
„Abba! Vater!“
Römer 8,14.15 (GNB)
.
Jenen, die um den Sieg ringen, wurde der Heilige Geist verheißen, damit er
die Macht Gottes demonstriert, indem er Menschen mit übernatürlicher Kraft
ausstattet und den Unwissenden die Geheimnisse des Reiches Gottes offenbart.
Der Heilige Geist soll unser Beistand sein. Siehe
Johannes 14,16 (EB)
. Welchen
Nutzen hätte es für uns, dass der einzigartige Sohn Gottes sich erniedrigte, die
Versuchungen des listigen Feindes ertrug, während seines ganzen Erdenlebens
mit ihm rang und als Gerechter für die Ungerechten starb, damit die Menschheit
nicht verlorengeht, wenn der Geist Gottes uns nicht als sein beständig wirkender,
erneuernder Vertreter gegeben worden wäre, um das, was der Erlöser der Welt
vollbracht hat, für uns wirksam werden zu lassen?
Der Heilige Geist, der den Jüngern verliehen wurde, befähigte sie, mit Fe-
stigkeit gegen den Götzendienst aufzutreten und den Herrn allein zu erhöhen.
Er inspirierte die Verfasser der Evangelien, damit die Welt die Berichte über die
wertvollen Worte und Taten Christi erhalten würde. Der Geist ist beständig am
Wirken, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf das große Opfer am Kreuz
von Golgatha zu lenken und der Welt die Liebe Gottes zu entfalten sowie den [von
ihrer Sünde] überführten Menschen die wertvollen Verheißungen der Heiligen
Schrift zu eröffnen.
Der Geist Gottes lässt in den verdunkelten Verstand die hellen Strahlen der
„Sonne der Gerechtigkeit“ leuchten.
Maleachi 3,20
. Er lässt die Herzen der Men-
schen brennen durch ein erwachtes Verständnis der ewigen Wahrheiten. Der
Heilige Geist offenbart dem Verstand den moralischen Maßstab der Gerechtigkeit
und führt ihn zur Erkenntnis der Sünde. Siehe
Johannes 16,8
. Er bewirkt „die
Traurigkeit nach Gottes Willen“, die „zur Seligkeit eine Reue wirkt, die niemanden
reut“ (
2.Korinther 7,10
), und inspiriert zum Glauben an den, der uns allein von
aller Sünde retten kann. Der Heilige Geist verändert den Charakter, indem er die
Aufmerksamkeit der Menschen von den zeitlichen und vergänglichen Dingen zum
ewigen Erbe lenkt, das unvergänglich ist. Er schafft die Menschen zu „einer neuen
Kreatur“ (
2.Korinther 5,17
), er veredelt und heiligt sie, damit sie zu Mitgliedern
der königlichen Familie werden, zu Kindern des himmlischen Königs.
The Signs
of the Times, 17. April 1893
.
[293]
301