Seite 317 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Wer überwindet, wird mit Christus auf seinem Thron sitzen,
24. Oktober
Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen,
wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater
auf seinen Thron. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden
sagt!
Offenbarung 3,21.22
.
Wir können überwinden, ja, voll und ganz! Jesus starb, um uns einen Ausweg
zu ermöglichen, damit wir jeden [Charakter]Fehler überwinden, jeder Versuchung
widerstehen und am Ende mit ihm auf seinem Thron sitzen könnten. Es ist unser
Vorrecht, Glauben und Erlösung zu haben. Die Kraft Gottes ist nicht schwächer
geworden. Sie würde heute noch genauso reichlich ausgeteilt wie damals; aber
die Gemeinde hat ihren Glauben verloren, sie in Anspruch zu nehmen, und ihre
Kraft, so zu ringen, wie Jakob es tat, der ausrief: „Ich lasse dich nicht eher los,
bis du mich gesegnet hast!“
1.Mose 32,27 (Hfa)
. Der ausdauernde Glaube ist
verschwunden. Er muss in den Herzen der Kinder Gottes neu erweckt werden. Sie
müssen den Segen [des Geistes] in Anspruch nehmen. Glaube, lebendiger Glaube,
führt immer aufwärts zu Gott und seiner Herrlichkeit; Unglaube immer abwärts
zu Finsternis und Tod.
Viele sind so mit ihren weltlichen Sorgen und Problemen beschäftigt, dass
sie wenig Zeit zum Gebet und auch nur wenig Interesse daran haben. Sie mögen
„den Anschein der Frömmigkeit“ wahren (
2.Timotheus 3,5, GNB
), aber der Geist
aufrichtigen Flehens fehlt ihnen. Solche [Christen] haben sich weit von dem
Vorbild entfernt. Jesus betete oft — und wie ernst und inbrünstig waren seine
Bitten! Wenn er, der geliebte Sohn Gottes, um unsertwillen zu einer solchen
Ernsthaftigkeit und Seelenpein [in Gethsemane; siehe
Lukas 22,41-44
] bewegt
wurde, wie viel mehr sollen wir, die wir alle [geistliche] Kraft vom Himmel
empfangen müssen, aus ganzer Seele mit Gott ringen!
Wir sollten erst aufhören, wenn wir jede bewusste Sünde Gott bekannt haben;
dann ist es unser Vorrecht und unsere Pflicht zu glauben, dass er uns annimmt.
Wir dürfen nicht darauf warten, dass andere die Finsternis durchdringen und für
uns den Sieg erringen, über den wir uns [dann] freuen. Solche Freude wird nicht
dauerhaft sein. Wir müssen Gott aus Prinzip und nicht aus dem Gefühl dienen.
Jeden Morgen und jeden Abend sollen wir selbst den Sieg erringen, in unserer
eigenen Familie. Unsere Tagesarbeit darf uns nicht davon abhalten. Wir müssen
uns Zeit nehmen zu beten und darauf vertrauen, dass Gott uns hört. Wir werden
nicht immer sofort eine Antwort empfangen, aber dann wird unser Glaube auf die
Probe gestellt. Wir werden geprüft, ob wir auf Gott vertrauen und einen lebendigen,
ausdauernden Glauben besitzen.
The Review and Herald, 4. September 1883
.
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