Seite 361 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Die göttliche Botschaft wurde in menschlicher Sprache
gegeben, 4. Dezember
Immer wieder hat Gott schon vor unserer Zeit auf vielfältige Art und Weise
durch die Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Doch jetzt, in dieser
letzten Zeit, sprach Gott durch seinen Sohn zu uns.
Hebräer 1,1.2 (Hfa)
.
Die Bibel wurde nicht in einer großartigen übermenschlichen Sprache offen-
bart. Um die Menschen dort zu erreichen, wo sie sind, nahm Jesus die menschliche
Natur an. Die Bibel musste in der Sprache der Menschen geschrieben werden.
Aber alles, was menschlich ist, ist unvollkommen. Dasselbe Wort kann verschiede-
ne Bedeutungen haben und ein bestimmter Gedanke kann durch unterschiedliche
Begriffe ausgedrückt werden. Die Bibel wurde für praktische Zwecke gegeben.
Jeder Mensch ist in seinem Denken anders geprägt. Äußerungen und Bemer-
kungen werden nicht von allen in derselben Weise verstanden. Manche verstehen
die Aussagen der Schrift so, dass sie zu ihrem Denken und ihrer gegenwärtigen La-
ge passen. Voreingenommenheit, Vorurteile und Vorlieben tragen in erheblichem
Maße dazu bei, selbst beim Lesen der Heiligen Schrift das Denken zu verwirren
und den Verstand zu verdunkeln ...
Die Bibel wurde von inspirierten Menschen geschrieben, aber nicht auf die
Art, wie Gott seine Gedanken ausdrückt, sondern wie es Menschen tun. Gott wird
nicht als der Verfasser dargestellt. Menschen werden oft sagen, ein bestimmter
Ausdruck [in der Bibel] sei nicht göttlich. Aber Gott hat sich in der Bibel nicht in
Worten, Logik und Rhetorik einer Prüfung unterziehen wollen. Die Verfasser der
Bibel waren Gottes Schreiber, nicht seine Feder. Halte dir doch die verschiedenen
Autoren vor Augen!
Es sind nicht die Worte der Bibel, die inspiriert sind, sondern ihre Verfasser.
Die Inspiration bezieht sich nicht auf die Worte oder Ausdrücke des Menschen,
sondern auf ihn selbst. Er wird unter dem Einfluss des Heiligen Geistes mit
Gedanken erfüllt. Doch die Formulierungen tragen den Stempel der jeweiligen
Persönlichkeit. Der göttliche Gedanke wurde mitgeteilt. Der göttliche Verstand
und Wille verbinden sich mit dem Verstand und Willen des Menschen. Auf diese
Weise werden die Äußerungen eines [inspirierten] Menschen zum Wort Gottes.
Siehe
1.Thessalonicher 2,13
...
So vollkommen die Bibel in ihrer Einfachheit auch ist, hat sie dennoch die
großen Gedanken Gottes nicht aufgenommen; denn unendliche Gedanken kön-
nen nicht in die begrenzte Sprache menschlicher Gedanken eingehen.
Für die
Gemeinde geschrieben I, 20-22
rev.
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