Seite 96 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Frömmigkeit, 27. März
Denn die leibliche Übung ist wenig nütze; aber die Frömmigkeit ist zu allen
Dingen nütze und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens.
1.Timotheus 4,8
.
Frömmigkeit ist die Frucht eines christlichen Charakters. Wenn wir am Wein-
stock bleiben, werden wir die Früchte des Geistes tragen. Siehe
Johannes 15,5
;
Galater 5,22
. Das Leben des Weinstocks manifestiert sich in den Reben. Wir
brauchen eine enge und vertraute Verbindung zum Himmel, um die Frucht der
Frömmigkeit zu tragen. Wenn wir Jesu Bild offenbaren und zeigen wollen, dass
wir Söhne und Töchter des Höchsten sind, muss Jesus ein Gast in unserem Haus
und ein Mitglied unserer Familie sein.
Religion ist in der Familie eine wunderbare Sache. Wenn der Herr unter uns
wohnt, werden wir spüren, dass wir zur himmlischen Familie Christi gehören. Wir
werden merken, dass Engel uns beobachten, und unser Verhalten wird behutsam
und liebevoll sein. Indem wir Höflichkeit und Frömmigkeit pflegen, werden wir für
den Eintritt in die himmlischen Höfe ausgestattet. Unsere Unterhaltungen werden
geheiligt sein und unsere Gedanken sich mit himmlischen Dingen beschäftigen.
„Henoch wandelte mit Gott.“
1.Mose 5,24 (EB)
. In jeder Lebenslage ehrte
er Gott. Zu Hause und bei seinen Geschäften fragte er sich:
Ist das recht vor
dem Herrn?
Weil er an Gott dachte und seinem Rat folgte, veränderte sich sein
Charakter, und er wurde ein frommer Mann, dessen Wege dem Herrn gefielen.
Wir werden ermahnt, „der Frömmigkeit brüderliche Liebe“ hinzuzufügen.
2.Petrus 1,7
. Oh, wie nötig ist es, unserem Charakter diesen Wesenszug hinzu-
zufügen! In vielen Familien zeigt sich ein harter, streitsüchtiger Geist. Kritische
Worte und unfreundliche Handlungen gefallen Gott nicht. Autoritäre Befehle und
eine bestimmende und überhebliche Art passen nicht in den Himmel. Der Grund
für so viele Differenzen unter Gläubigen liegt darin, dass die brüderliche Liebe
fehlt. Wir sollen anderen dieselbe Liebe entgegenbringen, mit der Christus uns
geliebt hat. Siehe
Johannes 13,34
;
15,12
.
Ein Mensch wird vom Herrn des Himmels nach seinem wirklichen Wert
beurteilt. Wenn er in seinem eigenen Zuhause unfreundlich ist, passt er [auch]
nicht in das himmlische Zuhause. Wenn er seinen eigenen Weg verfolgt, egal, wen
er kränkt, wäre er im Himmel nicht zufrieden, weil er dort nicht andere beherrschen
könnte. Die Liebe Christi muss unsere Herzen bewegen, dann wird der Friede
Gottes in unseren Heimen wohnen.
The Review and Herald, 21. Februar 1888
.
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