Seite 98 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Demut, 29. März
Vor ihm legte ich ein Bekenntnis unserer gemeinsamen Schuld ab und
sagte: „Ach HERR, du großer und Ehrfurcht gebietender Gott! ... Wir sind
schuldig geworden, wir haben dir die Treue gebrochen, wir haben uns
gegen dich aufgelehnt und deine Gebote und Weisungen nicht befolgt.“
Daniel 9,4.5 (GNB)
.
Eine unechte Heiligung zeigt sich auch in einem überheblichen und selbstge-
rechten Geist, der dem Glauben der Bibel fremd ist. Sanftmut und Demut sind
die Früchte des Geistes. Der Prophet Daniel war ein Vorbild für echte Heiligung.
Sein langes Leben war vom Dienst für seinen Meister erfüllt. Er war ein „von Gott
Geliebter“ (
Daniel 10,11
), und ihm wurden Ehrungen zuteil, wie sie selten einem
Sterblichen gewährt werden. Seiner Charakterstärke und seiner unverbrüchlichen
Treue kamen nur seine Demut und Reue gleich.
Doch anstatt für sich Reinheit und Heiligkeit zu beanspruchen, identifizierte
sich dieser geehrte Prophet mit den offensichtlichen Sündern des Volkes Israel:
„Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Ge-
rechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“
Daniel 9,18
. „HERR, wir
sind schuldig, wir waren dir ungehorsam! ... Durch unsere Schuld und die Schuld
unserer Vorfahren ist es so weit gekommen, dass alle Völker ringsum über deine
Stadt Jerusalem und über dein Volk spotten.“
V. 15.16 (GNB)
.
Er erklärte: „Ich ... redete und betete und [bekannte] meine Sünde und die
Sünde meines Volkes.“
V. 20 (EB)
. Und als der Sohn Gottes als Antwort auf seine
Gebete erschien, um ihn zu unterweisen, sagte er: „Beim Anblick der gewaltigen
Erscheinung verließ mich alle Kraft und das Blut wich aus meinem Gesicht.“
Daniel 10,8 (GNB)
.
Diejenigen, die wirklich danach streben, ihren christlichen Charakter zu ver-
vollkommnen, werden niemals den Gedanken hegen, sie seien sündlos. Je mehr
sie über den Charakter Christi nachdenken und je näher sie seinem göttlichen
Bild kommen, umso klarer werden sie seine fehlerlose Vollkommenheit erkennen
und umso intensiver ihre eigenen Schwächen und Fehler empfinden. Wer Sündlo-
sigkeit für sich beansprucht, offenbart damit, dass er keineswegs heilig ist. [Das
behaupten nur Menschen], die Christus nicht wirklich kennen und meinen, sie
würden sein Bild widerspiegeln. Je größer die Distanz zwischen ihnen und ihrem
Erlöser ist, desto gerechter erscheinen sie in ihren eigenen Augen.
The Spirit of
Prophecy IV, 301f
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