Seite 21 - Der Weg zu Christus (1975)

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Kapitel 3: Reue
Wie kann ein sündiger Mensch Gott gegenüber gerecht werden?
Nur durch Christus können wir in die wahre, heilige Übereinstim-
mung mit Gott zurückversetzt werden: Wie aber sollen wir zu Chri-
stus gelangen? Viele rufen noch heute im Bewußtsein ihrer Sünden
wie damals die Menge zu Pfingsten: „Was sollen wir tun?“ Die Ant-
wort des Apostels Petrus war: „Tut Buße!“ Bei anderer Gelegenheit
antwortete er: „So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sün-
den vertilgt werden.“
Apostelgeschichte 2,37.38
;
Apostelgeschichte
3,19
.
Wahre Buße schließt aufrichtige Traurigkeit über unsere Sünden
und Abkehr von ihnen ein. Wir werden sie nicht ablegen, bis wir
ihre Sündhaftigkeit erkannt haben. Eine wirkliche Veränderung in
unserm Leben wird erst dann eintreten, wenn wir von Herzen der
Sünde abgesagt haben.
Viele mißverstehen die wahre Bedeutung der Buße. Sie sind
traurig über ihre Sünden, ja, sie bekehren sich äußerlich, weil sie
sich vor den Leiden fürchten, die ihre Missetaten über sie bringen.
Das ist keine Buße im Sinne des Wortes Gottes. Solche Menschen
beklagen die Folgen ihrer Sünden statt die Sünde selbst. So klagte
und jammerte auch Esau, als er sein Erstgeburtsrecht für immer
verloren sah. Bileam erkannte und bekannte seine Schuld, als der
Engel ihm mit gezogenem Schwert in den Weg trat. Wohl fürchtete
er für sein Leben; von wahrer Buße, von wahrer Bekehrung, von
wahrem Abscheu vor der Sünde sehen wir jedoch keine Spur. In
ähnlichem Geiste rief Judas Ischariot aus, nachdem er seinen Herrn
und Meister verraten hatte: „Ich habe übel getan, daß ich unschuldig
Blut verraten habe.“
Matthäus 27,4
.
Das Geständnis wurde seinem schuldgeplagten Herzen durch
das entsetzliche Bewußtsein der Verdammnis und den furchtbaren
Ausblick auf das Gericht abgerungen. Die Folgen der Sünde erfüll-
ten ihn mit Schrecken; nichts läßt jedoch auf tiefe Traurigkeit, auf
wirkliches Herzeleid darüber schließen, daß er den schuldlosen Sohn
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