Seite 32 - Der Weg zu Christus (1975)

Basic HTML-Version

Kapitel 4: Bekenntnis der Sünden
„Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie
aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.“
Sprüche
28,13
.
Die Bedingungen, unter denen wir von Gott Vergebung erhalten,
sind einfach, gerecht und vernünftig. Der Herr fordert nicht, daß wir
[26]
uns um der Sündenvergebung willen mit Schmerzen beladen. Wir
sollen keine langen und beschwerlichen Wallfahrten unternehmen,
auch keine quälenden Bußübungen vollziehen, um uns dem Schöpfer
Himmels und der Erde zu empfehlen oder damit unsere Sünden
abzutragen. Jedem, der seine Sünden bekennt und läßt, soll Gnade
zuteil werden.
Der Apostel schreibt: „Bekenne einer dem andern seine Sünden
und betet füreinander, daß ihr gesund werdet.“
Jakobus 5,16
. Beken-
net eure Sünden Gott, der sie allein vergeben kann, und eure Fehler
einander. Wenn du deinem Freunde oder Nachbarn Verdruß bereitet,
ihn vielleicht sogar beleidigt hast, mußt du ihm dein Unrecht ein-
gestehen. Seine Pflicht ist es dagegen, dir von Herzen zu verzeihen.
Dann mußt du von Gott Vergebung erflehen, weil der Bruder, den du
beleidigt hast, Gottes Eigentum ist; hast du dich doch mit der Belei-
digung deines Bruders zugleich gegen seinen Schöpfer und Erlöser
vergangen! Solch ein Fall wird vor den allein wahren Vermittler, un-
sern großen Hohenpriester, gebracht, „der versucht ist allenthalben
gleichwie wir, doch ohne Sünde.“
Hebräer 4,15
. Er hat Mitleid mit
unsern Schwächen und kann uns von aller Ungerechtigkeit heilen.
Solche, deren Herzen nicht in Erkenntnis ihrer Schuld vor Gott
demütig geworden sind, haben noch nicht die erste Bedingung für
die Annahme erfüllt. Wenn wir noch nichts von der Reue, die nie-
mand gereut, erfahren haben, wenn wir noch nicht in der wahren
Demut eines geängstigten und gebrochenen Herzens unsere Sünden
bekannt und mit Entsetzen von uns gewiesen haben, dann sind wir
noch nie ernstlich um Vergebung der Sünden bemüht gewesen. Erst
wenn wir aufrichtig den Frieden mit Gott suchen, werden wir ihn fin-
28